"Hysterie wie bei der Vogelgrippe"

HAMBURG (dpa). Die Bauern staunten. Wie? Ihr neuer Doktor soll eine Frau sein? Eine, vor der sie sich ausziehen, von der sie sich befummeln lassen müssen?

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Ein Konflikt, dessen filmische Umsetzung zum Bildschirm-Dauerbrenner wurde: Nach "Grün ist die Heide" ist "Die Landärztin" mit Marianne Koch und Rudolf Prack wohl die meistwiederholte Heimatschnulze der 50er Jahre.

"Nein, ich hatte keine Angst vor dem Marianne-Koch-Vergleich. Ich bin zu anders, und unser Film ist es auch", meinte Christine Neubauer, als sie im vergangenen Jahr als neue "Landärztin" vor die Kamera trat. Und anders als die Kollegin hat sie auch nie selbst Ärztin werden wollen.

"Aber", hält sie stolz fest, "ich kann inzwischen Spritzen aufziehen und Erste Hilfe leisten. Und Blut kann ich auch sehen." Der Erfolg des Films mit sechs Millionen Zuschauern war groß genug, um nun einen zweiten "Landärztin"-Film zu wagen, und einen dritten plant man auch schon bei der ARD: Erstmal aber, am heutigen Freitag (20.15 Uhr), stellt die Ärztin die "Diagnose Tollwut".

Und sie hat vor allem gegen die Hysterie zu kämpfen. Christine Neubauer: "Ich fand es erst etwas überzogen, wie die Leute im Film allein aufs Wort reagieren. Aber wie ich dann die Hysterie bei der Vogelgrippe erlebte, merkte ich, wie nahe wir bei der Wirklichkeit sind." In Oberösterreich, wo gedreht wurde, vermißte Neubauer die Vorbilder: "Keine einzige Ärztin auf dem Dorf, erst wieder in den städtischen Kliniken."

ARD-Redakteur Hans-Wolfgang Jurgan kam als erstem die Idee, den Marianne-Koch-Film in etwas modernerer Fassung wieder aufzulegen. "Das ist einfach ein Evergreen in der Unterhaltungslandschaft, fast ein Klassiker. Der blüht ewig."

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