Erste Tsunami-Boje im Indischen Ozean

PHUKET (dpa). Knapp zwei Jahre nach dem Tsunami wird jetzt im Indischen Ozean die erste von gut 20 geplanten Warnbojen verankert. Der US-Botschafter in Thailand hat das von den USA gespendete vier Meter hohe Gerät am Freitag auf der thailändischen Ferieninsel Phuket übergeben.

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Die Boje, die innerhalb weniger Minuten Daten über gefährlich hohen Wasserdruck über Satellit aussenden kann, soll auf halbem Weg zwischen Thailand und Sri Lanka verankert werden. Aufgrund der Meßdaten kann bis zu einer Stunde, bevor eine Flutwelle die Küsten erreicht, Alarm ausgelöst werden.

Auch Deutschland ist maßgeblich an dem Tsunami-Warnsystem für den Indischen Ozean beteiligt und will zehn Bojen finanzieren. Zwei davon wurden bereits vor einem Jahr vor Indonesien versuchsweise ausgesetzt. Allerdings gab es Probleme mit der Verbindung zwischen Boje und Bodenelement. Die beiden Bojen wurden nachgerüstet und sollen in dieser Woche erneut zu Wasser gelassen werden.

    Deutschland will zehn Warnbojen finanzieren.
   

Bei dem massiven Beben am zweiten Weihnachtstag vor zwei Jahren vor der Küste von Sumatra war eine verheerende Flutwelle ausgelöst worden. Vor allem in Indonesien, aber auch in Sri Lanka, Thailand, Indien, den Malediven, kamen mindestens 230 700 Menschen ums Leben. Es war die größte Naturkatastrophe der jüngeren Menschheitsgeschichte.

Die US-Boje kostet 450 000 Dollar (340 000 Euro). Die Wartungskosten schätzt der Chef der Katastrophenbehörde Thailands, Smith Dharmasaroja, auf 100 Millionen Baht (2,1 Millionen Euro) für zwei Jahre. "Langfristig muß die internationale Gemeinschaft etwas dazutun", sagte er auf Phuket. "Das kann nicht allein die Verantwortung Thailands sein."

Das Bojensystem entlang der besonders durch Erd- und Seebeben gefährdeten Region um Indonesien soll bis Ende 2008 komplett sein. Noch werden die Daten an die Tsunami-Warnzentren auf Hawaii und in Japan übermittelt, die dann die Behörden in den betroffenen Ländern informieren. Um den Standort für ein Regionales Zentrum für den Indischen Ozean bewerben sich fünf Länder. Herausforderung bleibt die Frage, wie Touristen und Fischer an den Küsten rechtzeitig alarmiert werden können. Thailand hat dafür unter anderem 99 Sendemasten aufgestellt.

"Es gibt keinen besseren Weg, das Andenken an die vielen Opfer des Tsunamis zu ehren, als konkrete Schritte zur Vermeidung solcher Katastrophen zu unternehmen", sagte der thailändische Außenminister Nitya Pibulsonggram bei der Übergabe. In der Region Phuket waren etwa 6000 Menschen gestorben, die Hälfte waren ausländische Touristen.

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