Lebensmittel, Saatgut und Ziegen für Menschen in Haiti

FRANKFURT/MAIN (Smi). Deutsche Hilfsorganisationen wie humedica und die Kindernothilfe haben angekündigt, ihr Engagement für die hungernden Menschen in Haiti zu verstärken.

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Ein UN-Soldat verteilt Lebensmittelpakete an zwei Frauen.

Ein UN-Soldat verteilt Lebensmittelpakete an zwei Frauen.

© Foto: dpa

In dem karibischen Staat war in den vergangenen Wochen eine Revolte ausgebrochen, durch die die Menschen gegen die gestiegenen Lebensmittelpreise protestierten. Auch politisch ist die Lage im Land sehr instabil, nachdem die amtierende Regierung abgesetzt wurde (wir berichteten).

Das Hilfswerk humedica aus Kaufbeuren will am Samstag ein Einsatzteam nach Haiti entsenden. Der Bonner Allgemeinmediziner Dr. Markus Hohlwerk, die Magdeburger Kinderkrankenschwester Manuela Kutnick und die Koordinatorin Simone Winneg aus Trier sollen in der Hauptstadt Port-Au-Prince erste Hilfsmaßnahmen realisieren. Darüber hinaus wolle man Nahrungsmittel, Medikamente und andere Sachgüter nach Haiti bringen, teilte humedica mit.

Die deutsche Kindernothilfe will in Haiti gemeinsam mit der Europäischen Kommission ein Entwicklungsprojekt für Familien von Kleinbauern starten. Die hohen Nahrungsmittelpreise könnten für die Kleinbauern sogar eine Chance darstellen, glauben die Experten. Denn die Bauern hätten dadurch wieder die Möglichkeit, vom Verkauf ihrer Produkte zu leben. Subventionierte Produkte aus den USA hatten den Markt in Haiti weitgehend zerstört.

Im Rahmen des Entwicklungsprojekts erhalten 600 Kleinbauernfamilien je eine Ziege, Saatgut und landwirtschaftliches Gerät als Startkapital. Das Projekt, von der EU mit 750 000 und der Kindernothilfe mit 250 000 Euro finanziert, hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Die Kindernothilfe mit Stammsitz in Duisburg unterstützt weltweit 300 000 Kinder und Jugendliche in 27 Ländern. Gefördert werden etwa 1100 Projekte vor allem in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa.

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