Veränderung von Stadtteilen - ein Single-Phänomen

HAMBURG (dpa). Die Veränderung von Stadtteilen wie dem Schanzenviertel in Hamburg oder Prenzlauer Berg in Berlin ist nach Ansicht des Soziologen Heinz Bude vor allem ein Single-Phänomen.

Veröffentlicht:

"Singles fühlen sich von der kulturellen Mischung angezogen", sagte der in Kassel lehrende Professor für Makrosoziologie der Deutschen Presse-Agentur dpa. Solche Szene-Viertel seien klassische "Anti-Ghettos": "Die multiethnischen Zusammenhänge und die Vielfalt üben besonderen Reiz aus", sagte Bude. Vor allem in Großstädten ziehe es Menschen, die einen anderen Status haben, zunehmend dorthin.

Bude wies darauf hin, dass durch neues, zahlungskräftiges Publikum zwar der Druck auf alteingesessene Mieter steige, es gebe aber auch gemeinsame Interessen. "Die einen finden das Viertel hip und die anderen, die schon dort sind, können damit auch Geld verdienen", erklärte der Wissenschaftler mit Blick auf Gewerbetreibende. In Zeiten, wo seiner Meinung nach Abschottung und soziale Spaltung in Deutschland zunehmen, käme es dort darauf an, nachbarschaftliche Strukturen zu bewahren. Der wichtigste Indikator sei die soziale Vermischung.

So komme es darauf an, dass zum Beispiel in Schulen dieser Stadtteile, wo häufig Menschen vieler Nationalitäten zusammenleben, die Mischung erhalten bleibe. Es zögen nicht nur Singles, sondern auch Familien mit Kindern dorthin, wodurch das Miteinander gestärkt werden könne.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert