Eine Erfolgsstory, die vor 75 Jahren begann

LEIPZIG (tra/bee). Der erste Aufruf zur Blutspende stand in einer Leipziger Tageszeitung: Die Bevölkerung sollte ab dem 8. Dezember 1933 zur Blutspende ins St. Jakob-Hospital kommen. Nach bereits einem Jahr hatte die Blutspendebank einen festen Spenderstamm.

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Rund 200 Männer meldeten sich auf den Aufruf in der Tageszeitung. Frauen waren ab 1941 zugelassen, nachdem die Dissertation "Über die Eignung der Frau als Blutspender" aus dem Jahr 1940 keine Einwände gegen Spenderinnen erhoben hatte. Der Ordinarius für Innere Medizin an der Universität Leipzig, Professor Paul Morawitz (1879-1936), gab drei Jahre vor seinem Tod das Signal für den Aufbau eines überregionalen Blutspenderegisters in Deutschland.

Zu den Anlaufstellen wurden zunächst nur das Krankenhauspersonal oder sogar Leichtkranke zugelassen. Dabei gab es den Slogan "Blutspenden schadet nicht, sondern hilft" schon damals. In den folgenden Monaten setzte man auf weitere Werbung von Blutspendern und organisierte die Vermittlung von Spendern an verschiedene Krankenhäuser. Bereits 1936 wurde über mehr als 1000 erfolgreiche Transfusionen berichtet.

Ähnliche Anlaufstellen zur Blutspende gab es auch in Berlin und Frankfurt/Main, die etwa zur selben Zeit eröffneten. Nur in Leipzig hatte man schon nach einem Jahr einen festen Spenderstamm, der heute auf 27 000 Menschen gewachsen ist.

Das Leipziger Institut für Transfusionsmedizin gehört heute zu den größten universitären Blutspendeeinrichtungen. Zur Versorgung des Klinikums und der umliegenden Krankenhäuser werden jährlich etwa 70 000 Blutspenden benötigt.

Etwa acht von zehn Bundesbürgern benötigen im Laufe ihres Lebens eine Blutspende oder ein aus Blut hergestelltes Medikament. Deutschland kann dabei den eigenen Bedarf bei Erythrozyten-, Thrombozyten- und Plasmakonserven aus Blut von Spendern selbst decken.

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