Lepra - medizinisches Personal hat oft Wissensdefizite

NEU-ISENBURG (bee). Der Welt-Lepra-Tag wird jährlich am letzten Sonntag im Januar begangen und will auf das Leid Lepra-Kranker hinweisen. Im Jahr 2007 erkrankten laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 250 000 Menschen neu.

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Lepra - vor allem in Entwicklungsländern verbreitet.

Lepra - vor allem in Entwicklungsländern verbreitet.

© Foto: DAHW

Während die Krankheit in den entwickelten Nationen als ausgerottet gilt, leben laut der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) 94 Prozent der neu erkrankten Menschen meist in unterentwickelten Ländern. Dazu gehören Äthiopien, Angola, Brasilien, China, Kongo, die Elfenbeinküste, Indien, Indonesien, Nigeria und die Philippinen. Etwa jeder zehnte neue Lepra-Patient ist ein Kind, so die DAHW. Für den leitenden Mediziner der DAHW Dr. Adolf Diefenhardt ist dies der der Beweis, dass die Krankheit keinesfallls besiegt ist.

Weltweit haben rund vier Millionen Menschen Behinderungen aufgrund von Lepra. Diese Zahl steigt täglich an, etwa zehn Prozent der neu Erkrankten sind bereits behindert. Lepra wird als eine der ältesten Krankheiten bezeichnet. Schon im Alten Testament werden Hautkrankheiten, die der heute bekannten Lepra ähneln, beschrieben.

Lange wurden Menschen, die von Lepra entstellt waren, als Aussätzige behandelt. Die Krankheit ist trotz vielfacher Versuche - man denke an den Einsatz der 1997 verstorbenen Ordensschwester Mutter Teresa - weiterhin stigmatisiert.

Die Sorge vor Ausgrenzung hält viele Menschen davon ab, bei Verdacht einen Gesundheitsdienst aufzusuchen. Da Lepra fast schon als besiegt gilt, steht sie laut DAHW fast überall nicht mehr auf dem Ausbildungsplan für medizinisches Personal. Die Folge: falsche und zu späte Therapien. Die DAHW fördert seit 1957 Programme und Projekte zur Behandlung und Rehabilitation von Menschen mit Lepra.

Die Deutsche Lepra-Hilfe im Internet: www.dahw.de

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