"Koma-Trinken" löst Vorschlagsflut im Saarland aus

SAARBRÜCKEN (kin). Zahlen über eine dramatische Zunahme des "Koma-Trinkens" haben im Saarland eine politische Kontroverse ausgelöst.

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Die Oppositionsparteien forderten von der Regierung, mehr für die Prävention zu tun. "Um die Einstellung von Jugendlichen zu den Gefahren von Alkohol langfristig zu ändern, ist die Art und Intensität der Aufklärung in Elternhaus und Schule entscheidend", sagte der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Manfred Baldauf. Neue Verbote seien der falsche Weg. Allerdings müssten die Jugendschutzgesetze konsequent angewendet werden.

Die Grünen forderten die Landesregierung auf, rasch eine Präventionskampagne zu starten. Beispiele in anderen europäischen Ländern hätten gezeigt, dass Verbote nicht weiterhelfen würden.

Die Landtagsabgeordnete der Linken, Barbara Spaniol, forderte ein vollständiges Werbeverbot sowie Warnhinweise auf allen alkoholhaltigen Getränken. Alkoholhaltige Getränke müssten in puncto Deklarationspflicht genauso behandelt werden wie Tabakwaren.

Spaniol sprach sich zudem im Sportunterricht für mehr "Erlebnispädagogik" aus. Die Techniker Kasse hatte berichtet, dass sich die Zahl der 15- bis 25-Jährigen im Saarland, die mit Alkoholrausch in Krankenhäusern behandelt werden, binnen sieben Jahren um 90 Prozent erhöht hat.

 

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