Mit Kinder-Patenschaften die Welt verändern

DUISBURG (dpa). Eine Mark pro Tag - so lautete im Gründungsjahr die Rechnung der Kindernothilfe. Am heutigen Freitag findet unter dem Motto "Ich verändere die Welt" eine Festgala zum 50-jährigen Bestehen des evangelischen Kinderhilfswerks in der Duisburger Mercatorhalle statt.

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Die blauen Augen von Robert Roßkothen blitzen, wenn der 73-Jährige seine Beziehung zur Kindernothilfe beschreibt: "Wir sind quasi verheiratet." Der pensionierte Landwirt aus Uedem in Nordrhein-Westfalen lehnt sich in seinem Lieblingsohrensessel zurück und witzelt: "Diese ,Ehe‘ hält schon verdammt lange."

Im Oktober 1965 hat Robert Roßkothen zum ersten Mal eine Patenschaft übernommen - für den damals neunjährigen Bathala Jayanna aus Indien. Damit war der 73-Jährige ein Pate der ersten Stunde. Am 11. Mai 1959 wurde die Kindernothilfe in Duisburg gegründet - quasi am Küchentisch der Familie Karl Bornmann. Die Idee der Patenschaften für Kinder steuerte der evangelische Missionar Adolf Kölle bei. Damit war auch das Prinzip geboren, partnerschaftlich mit den Kirchen vor Ort in der Dritten Welt zu helfen. In den ersten beiden Jahren schlossen sich 250 Paten der Kindernothilfe an. Eine Fernsehsendung über das Hilfswerk brachte Robert Roßkothen dazu, mitzumachen. Seitdem haben der 73-Jährige und seine Frau Thekla acht Patenkinder in Indien unterstützt.

Kirchen vor Ort helfen bei den Projekten.

"Im Moment schreibt uns die neunjährige Skrilekha jährlich einen Brief", erzählt der Niederrheiner. Mittlerweile hat die Kindernothilfe einen festen Stamm von 100 000 Paten und Spendern, die sich an den Kinder- und Projektpatenschaften beteiligen. Mehr als 550 000 Kinder können so weltweit in 28 Ländern unterstützt werden. "Wir haben stets mehr zurückbekommen, als wir gegeben haben", sagte Roßkothen. Auch seine Ehefrau Thekla hat es nicht als Opfer empfunden, für die "Zweitkinder in der Ferne" 30 Mark - heute 30 Euro - monatlich zu überweisen: "Es ist doch schön, zu helfen. Leider konnten wir nie selbst nach Indien fliegen und unsere Patenkinder vor Ort besuchen. Die Arbeit auf dem Bauernhof ließ das nicht zu", sagte die Mutter von drei Kindern.

www.kindernothilfe.de

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