Schweiz steht vor wachsendem Mangel an Pflegekräften

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BERN (ine). In der Schweiz rechnen Gesundheitsfachleute bis 2020 mit einem Mangel an nicht-ärztlichem Fachpersonal in Kliniken, Alters- und Pflegediensten. Der Bund will daher eine Ausbildungsoffensive starten.

Im Jahr 2006 waren in der Schweiz mehr als 200 000 Fachleute in der Pflege beschäftigt. "Bis 2020 werden mindestens 25 000 Fachkräfte zusätzlich gebraucht," heißt es beim Schweizerischen Gesundheitsobservatorium (Obsan) in Neuchâtel. Dabei handele es sich um Pflege-, Medizinaltechnik- und Therapieberufe.

Am stärksten werde der Personalbedarf in der Langzeitpflege zunehmen. Hintergrund ist die Demografie: Der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre wird in der Schweiz bis 2020 um 14 Prozent zunehmen, der Anteil der über 80-Jährigen um 35 Prozent. Nach Angaben der "Neuen Züricher Zeitung" werden in der Schweiz jedes Jahr 4500 Fachkräfte ausgebildet, 2000 aus dem Ausland rekrutiert. 70 Prozent davon kommen aus Deutschland und Frankreich.

Dem Mangel an Fachärzten will der Bund mit einer Ausbildungsoffensive begegnen. Es gebe derzeit zu wenig Abgänger der höheren Fachschulen und Fachhochschulen, um den künftigen Personalbedarf zu decken. Unter anderem soll deshalb ein neuer Masterstudiengang die Ausbildung in den einzelnen Kantonen vereinheitlichen. Zudem soll die Ausbildung von Grund auf attraktiver werden und mehr Ausbildungsplätze zum "Fachmann/Fachfrau Gesundheit" eingerichtet werden.

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