Viele Heimkinder stammen aus Hartz-IV-Familien

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WIESBADEN (dpa). Die meisten Heim- und Pflegekinder stammen aus armen Familien. Von den 32 000 im Jahr 2008 in ein Heim eingewiesenen jungen Menschen unter 21 Jahren stammten 60 Prozent aus Elternhäusern, die Leistungen wie etwa Hartz IV beziehen. 2007 seien es noch 58 Prozent gewesen, teilt das Statistische Bundesamt mit. Der Trend war 2008 auch bei Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien zu beobachten: Drei Viertel der 14 500 neu aufgenommenen Pflegekinder stammten aus Familien, deren Einkommen zum Leben nicht reicht. Auch das war im Vorjahresvergleich eine Steigerung von etwa zwei Prozentpunkten. Insgesamt begann 2008 für mehr als eine halbe Million junge Menschen eine erzieherische Hilfe.

"Die ambulanten Erziehungshilfen sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen, die Zahl der Kinder in Heimen und Pflegefamilien hingegen ist relativ konstant", sagte eine Sprecherin des Bundesamtes.

Etwa 14 Prozent der an Pflegefamilien vermittelten Kinder sind jünger als ein Jahr. In den meisten Fällen müssen sie ihre Familie wegen einer "Gefährdung des Kindeswohls" verlassen. Knapp die Hälfte der Pflegekinder kommen noch im Kindergartenalter in neue Familien. Ältere Kinder hingegen werden überwiegend an Heime vermittelt. In diesen Fällen seien die leiblichen Eltern oft unfähig zur Erziehung.

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