Ärzte Zeitung online, 12.02.2010
Agrarwissenschaftler
belegen schädliche Wirkung von Pestiziden
GÖTTINGEN (mn). Die immer intensivere
landwirtschaftliche Nutzung von Flächen hat in den vergangenen
50 Jahren zahlreiche Pflanzen- und Tierarten aussterben lassen. In
einer europaweiten Studie haben Agrarwissenschaftler nun erforscht, wie
sich einzelne Faktoren auf die Vielfalt von Arten auswirken. Der
Einsatz von Spritzmitteln ist dabei der Hauptgrund für das
Artensterben.
Ein Forscherteam der Abteilung Agrarökologie der Uni
Göttingen und weiteren acht europäischen
Ländern kommt zu dem Schluss, dass Pestizide nach wie vor die
größten Auswirkungen auf das Artensterben haben.
Zudem beeinflusst der Einsatz von Pestizid weitere Funktionen der
betroffenen Ökosysteme, wie zum Beispiel die biologische
Kontrolle von Schädlingen. Die Artenvielfalt in Europa kann
nur erhalten werden, wenn die Verwendung von Pestiziden in
großen Teilen der Landwirtschaft auf ein Minimum
beschränkt wird, so die Wissenschaftler (Basic and Applied
Ecology 2010, online).
Die Forscher fanden auch heraus, dass eine Verdopplung der
landwirtschaftlichen Produktion auf Getreidefeldern zu einem Verlust
der Hälfte der Pflanzenarten und einem Drittel der
Laufkäferarten und Vögel führt.
Abstract der Studie: "Persistent negative
effects of pesticides on biodiversity and biological control potential
on European farmland"
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