Als Kaffee und Tee das Abendland eroberten

Latte, Espresso und Coffee to Go - die Kaffeekultur hat sich in den vergangenen 300 Jahren rasant verändert.

Veröffentlicht:
Das Aachener Couven-Museum enthüllt mit seiner Ausstellung "Die Ernüchterung des Abendlandes. Kaffee und Tee erobern Europa" in die kulturellen Anfänge der beiden Heißgetränke.

Das Aachener Couven-Museum enthüllt mit seiner Ausstellung "Die Ernüchterung des Abendlandes. Kaffee und Tee erobern Europa" in die kulturellen Anfänge der beiden Heißgetränke.

© waldkirch / imago

AACHEN (dpa). Coffee to Go in Pappbechern mit Trinkschlitz im Plastikdeckel - unsere Vorfahren vor 300 Jahren hätten wohl die Nase gerümpft. Kaffee, das war im 18. Jahrhundert das Getränk der feinen Gesellschaft, genossen aus feinen Tässchen, edel zelebriert - aber bitte mit einigen Löffelchen Zucker und recht viel Milch. Das Aachener Couven-Museum führt mit seiner Ausstellung "Die Ernüchterung des Abendlandes. Kaffee und Tee erobern Europa" in die kulturellen Anfänge der beiden Heißgetränke.

Es mag ein kleiner Kulturschock gewesen sein, der mit dem ersten Schluck Kaffee verbunden war. Bis dahin wurden Bier, Schnaps und Wein gereicht in handfesten Humpen, Bechern aus Zinn, bestenfalls aus Gläsern. Pures Wasser wurde wegen der Verkeimung nicht getrunken.

Die Verbreitung von Kaffee und Tee fiel in die Zeit der Aufklärung - mit dem Streben nach Wissen, Klarheit, Vernunft. "Man wollte bei klarem Verstand sein. Dazu passte der Alkohol natürlich nicht", sagt Museumsleiterin Dagmar Preising. Gute Startbedingungen für Kaffee und Tee, obwohl sich die Geschmacksnerven wohl erst daran gewöhnen mussten. Darauf lassen die stattlichen Milchkännchen und Zuckerdosen der edlen Kaffeegeschirre mit ihren feinen kleinen Tässchen schließen.

Die ersten Kaffeemaschinen entstanden noch vor der Mitte des 19. Jahrhunderts. Mit der Lebrun-Dampfdruck-Kanne von 1838 zeigt die Ausstellung eine der frühesten Espressomaschinen. Mit der Entwicklung zum Volksgetränk um 1850 wurde auch die Ausstattung einfacher: Es gab Kaffeemühlen aus Holz.

Kaffee ist mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 150 Litern pro Jahr inzwischen das Lieblingsgetränk der Deutschen.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen