Syrien

Medizin vor dem Kollaps

Zerstörte Kliniken und Gesundheitseinrichtungen, fehlende Arzneien - die medizinische Versorgung im Bürgerkriegsland Syrien liegt am Boden.

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GENF (dpa). Die Behandlung von Kranken und Verletzten in Syrien wird durch den zunehmenden Mangel an Medikamenten immer schwieriger.

Kranke könnten nicht oder nur eingeschränkt versorgt werden, weil Pharmawerke wegen andauernder Kämpfe oder mangels Rohstoffen die Produktion eingestellt hätten, beklagte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag in Genf.

Als vor 17 Monaten der Aufstand gegen das Regime von Baschar al-Assad begann, habe Syrien noch nahezu 90 Prozent der im Land benötigten Medikamente selbst produziert, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic.

"Die jüngste Eskalation der Kämpfe hat zu erheblichen Zerstörungen an Pharma-Produktionsstätten in den Gegenden um Aleppo, Homs und Damaskus geführt, wo sich die weitaus meisten dieser Fabriken befinden."

Um Patienten weiter versorgen zu können, bräuchten Ärzte und Krankenhäuser in Syrien dringend Hilfslieferungen mit Medikamenten zur Behandlung von Krebs, Hepatitis, Bluthochdruck, Diabetes, Tuberkulose und vielen weiteren Krankheiten.

Zudem fehlten Chemikalien für Labors. Die medizinische Versorgung wird laut WHO auch dadurch immer schwieriger, dass Gesundheitseinrichtungen zerstört werden oder wegen der Kämpfe für die Patienten nicht mehr gefahrlos erreichbar sind.

Am schwersten seien die umkämpften Gebiete des Landes betroffen, wo etliche Gesundheitseinrichtungen aufgegeben worden seien.

Neben Zerstörungen und Kämpfen sei oft einfach der Mangel an Treibstoff der Grund. Vielerorts könnten auch keine Rettungssanitärer mehr eingesetzt werden; innerhalb weniger Wochen seien rund 200 Krankenwagen verloren gegangen.

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