BUND-Studie

Hormoncocktail in Kosmetika

Fast jedes dritte Körperpflegeprodukt weist einer Studie des Umweltverbands BUND zufolge hormonell wirksame Substanzen auf. Hoch belastet seien vor allem Produkte der beiden Marktführer.

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BERLIN. Duschgel, Zahnpasta oder Lippenstift: Fast ein Drittel der Körperpflegeprodukte in Deutschland enthält nach einer Studie von Umweltschützern hormonell wirksame Stoffe.

Der Zusatz dieser Chemikalien sei zwar legal, sie stünden aber im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu mindern oder die Pubertät früher beginnen zu lassen, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Mittwoch in Berlin mit.

Für die Studie wertete die Organisation die Angaben zu Inhaltsstoffen von mehr als 60.000 Körperpflegeprodukten aus. Die Kosmetika wurden dabei auf 15 bestimmte Chemikalien gescannt.

Für diese sei in Tierversuchen eine hohe hormonelle Wirksamkeit im Körper dokumentiert, begründen die Umweltschützer ihre Auswahl.

Die Chemikalien werden der Studie zufolge vor allem als Konservierungsmittel und UV-Filter eingesetzt. Untersucht wurden auch Sonnencremes, Rasierschaum, Haargel, Handcremes und Bodylotions. Nur Naturkosmetik sei in der Regel nicht mit den untersuchten Stoffen belastet gewesen.

Mit 46 und 45 Prozent seien die Produkte der Marktführer Beiersdorf und L'Oréal überdurchschnittlich oft belastet, heißt es in der Studie.

Eine neue Smartphone-App solle Verbrauchern künftig helfen, möglicherweise bedenkliche Produkte zu erkennen. Die Deutschen geben nach Angaben des BUND im Jahr rund 12,9 Milliarden Euro für Körperpflege- und Kosmetikprodukte aus. (dpa)

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