Brasilien

So schützen sich WM-Touristen vor Infektionen

Reisende zur Fußball-WM in Brasilien brauchen Rat zur Infektionsprophylaxe. Einige Austragungsorte liegen in Risikogebieten für Malaria, Dengue- und Gelbfieber.

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Vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 findet in Brasilien die Fußball-WM statt.

Vom 12. Juni bis 13. Juli 2014 findet in Brasilien die Fußball-WM statt.

© KB3 / fotolia.com

WIESBADEN. Besonders im Landesinneren von Brasilien werden immer wieder typische Tropenkrankheiten registriert.

Im vergangenen Jahr gab es in dem Land sogar einen großen Ausbruch von Dengue-Fieber mit 1,4 Millionen Erkrankungen und 573 registrierten Todesfällen, wie Dr. Andreas H. Leischker vom Krankenhaus Alexianer in Krefeld beim Internistenkongress berichtet hat.

Die Krankheit wird von Aedes-Mücken übertragen, und die einzige Möglichkeit zur Prävention ist Mückenschutz.

In großen Teilen von Brasilien besteht zudem ein Gelbfieberrisiko. Leischker empfiehlt, bei Reisen zur Fußball-WM die Impfung zu erwägen. Diese bietet einen fast 100-prozentigen Schutz vor Infektionen. Das Problem ist allerdings, dass der Impfstoff gelegentlich nicht verfügbar ist.

Besonders in den neun Staaten der Amazonasregion besteht ein Malaria-Risiko. Die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin (DTG) rät bei Reisen zur Mitnahme einer Stand-by-Medikation. Wenn Reisende Fieber bekommen und binnen 24 Stunden keinen Arzt erreichen können, dann sollte die mitgeführte Malaria-Arznei genommen werden. Geraten wird zu Atovaquon/Proguanil oder Arthemeter/Lumefantrin.

Auch Impfung gegen Hepatitis A ratsam

Auch zur Prävention von Malaria ist zusätzlich Mückenschutz zu empfehlen. Die Malariaübertragenden Anopheles-Mücken sind nachtaktiv, die Dengue-Überträger auch tagaktiv. Geraten wird zu hautbedeckender, leichter Kleidung.

Auf freie Hautstellen sollte ein Repellent (etwa mit DEET) in einer Konzentration von mindestens 30 Prozent aufgetragen werden. Beim Schlafen schützt ein Moskitonetz. Schlafräume sollten, sofern möglich, klimatisiert sein - denn Mücken fliegen nicht vom Warmen ins Kalte. Zudem rät Leischker zu Textilien, die mit einem Mücken-abweisenden Wirkstoff wie Permethrin imprägniert sind.

Bei Reisenden sollten zudem die Standardimpfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussie und Masern überprüft und gegebenenfalls vervollständigt werden. Auch die Impfung gegen Hepatitis A ist ratsam.

Bei einfachen Reisen mit dem Rucksack sind zudem Impfungen gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut zu empfehlen. Jungen Menschen im Alter unter 25 Jahre werden bei engem Kontakt zur Bevölkerung auch die Meningokokken-Impfungen (einschließlich des Schutzes gegen Meningokokken B) empfohlen. (eis)

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