Untersuchung

Olympia-Wasser vor Rio dreckig und gesundheitsgefährdend

Die Nachrichtenagentur AP hat das Wasser vor Rio prüfen lassen. Die Ergebnisse sind alarmierend: Hohe Werte von Bakterien und Viren sollen festgestellt worden sein.

Veröffentlicht:

RIO DE JANEIRO. Das Wasser vor Rio de Janeiro, in dem im kommenden Jahr viele olympische Wettbewerbe stattfinden sollen, ist nach Untersuchungen der US-Nachrichtenagentur AP ernsthaft gesundheitsgefährdend für Athleten und Besucher.

Demnach sollen in der Guanabara-Bucht hohe Werte von Viren und Bakterien aus Abwässern gefunden worden sein.

"In dem ersten unabhängigen umfassenden Test auf Viren und Bakterien an den olympischen Stätten wurden seit März vier Runden durchgeführt", erklärte AP am Donnerstag.

Die Ergebnisse hätten internationale Experten alarmiert und Athleten, die in Rio trainierten, bestürzt.

Sportler: "Schlechteste Qualität"

Einige von ihnen seien bereits krank, schrieb die Nachrichtenagentur und zitierte Segler Ivan Bulaja aus Australien. "Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine Menge Sachen in deinen Körper kommen, wenn du darin schwimmst und das Wasser in deinen Mund oder deine Nase gelangt."

Es sei die schlechteste Qualität, die er in seiner Karriere bislang vorgefunden habe.

In dem Gewässer vor Rio sollen die Segel- und Freiwasserwettbewerbe sowie das Schwimmen des Triathlons stattfinden.

"Was man dort vorfindet, ist eigentlich ungeklärtes Abwasser", zitierte AP den Marine-Biologen John Griffith vom unabhängigen "Southern California Coastal Water Research Project". Er hatte die Protokolle, Methoden und Ergebnisse des AP-Tests untersucht.

Präsident hatte sauberes Segelrevier zugesagt

Der Präsident des brasilianischen olympischen Komitees hatte jüngst ein sauberes Segelrevier versprochen.

"Das Wasser wird sauber sein", hatte Carlos Arthur Nuzman am Rande der Panamerikanischen Spiele in Toronto gesagt. "Viele Spiele hatten zuerst Probleme, aber während der Wettbewerbe war dann alles in Ordnung."

Trotz Säuberungsaktionen in der Bucht von Guanabara war das Wasser immer noch stark verschmutzt.

Sollte sich die Wasserqualität dort nicht verbessern, müssten die Regatten der Olympischen Spiele 2016 an anderer Stelle stattfinden, hatte der Wettbewerbschef des Internationalen Segelverbandes, Alastair Fox, bereits im April gewarnt.

Schwimmer und Triathleten sind ebenfalls seit längerem besorgt. (dpa)

Mehr zum Thema

Kritik an „Suizidtourismus“ in den USA

Mehrere US-Bundesstaaten wollen Beihilfe zum Suizid erlauben

Glosse

Die Duftmarke: Frühlingserwachen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“