Ig-Nobelpreise

Wenn die linke Seite juckt, rechts kratzen

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BOSTON. Zehn wissenschaftliche Forschungen, die "erst zum Lachen und dann zum Denken anregen", sind in der Nacht zum Freitag an der US-Eliteuniversität Harvard mit den sogenannten Ig-Nobelpreisen ausgezeichnet worden. Zu der schrillen Gala mit mehr als 1000 Zuschauern, die zum 26. Mal stattfand und live im Internet übertragen wurde, reisten auch echte Nobelpreisträger an.

Ein Forscherteam um Christoph Helmchen von der Universität Lübeck bekam den undotierten Spaßpreis in der Kategorie Medizin für die Entdeckung, dass ein Hautjucken auf der linken Seite des Körpers auch gelindert werden kann, indem man sich vor einen Spiegel stellt und die rechte Seite kratzt – und anders herum. "Man kann sein Gehirn austricksen", sagte Andreas Sprenger von der Universität Lübeck, der zu der Gala angereist war und den Preis – in diesem Jahr in Form einer Plastikuhr – entgegennahm.

Der Ig-Nobelpreis für Psychologie ging ebenfalls zum Teil nach Deutschland. Ausgezeichnet wurden Forscher um Evelyne Debey von der Universität in Gent, darunter auch Kristina Suchotzki von der Universität Würzburg, für eine Studie, in der 1000 Lügner befragt wurden, wie oft sie lügen – und für die Entscheidung, ob man ihren Antworten glauben kann.

Wissenschaftler aus Ungarn, Spanien, Schweden und der Schweiz wurden in der Kategorie Physik für die Entdeckung geehrt, dass Pferdebremsen weniger von weißen Pferden angezogen werden als von schwarzen. Der ägyptische Wissenschaftler Ahmed Shafik wurde ausgezeichnet für Studien zu den Auswirkungen von Hosen aus Polyester, Baumwolle oder Wolle auf das Sexleben von Ratten – und für ähnliche Experimente mit Männern. Die japanischen Wissenschaftler Atsuki Higashiyama und Kohei Adachi wurden geehrt für Forschungen darüber, ob Dinge anders aussehen, wenn man sich hinunterbeugt und sie durch die Beine ansieht, und machten das auch auf der Bühne vor. (dpa)

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