Ermittlungen

Hausarzt soll Patientinnen jahrelang missbraucht haben

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ANSBACH. Ein Arzt im bayerischen Feuchtwangen soll drei Patientinnen mehr als drei Jahre lang sexuell missbraucht haben. Insgesamt ermittle die Staatsanwaltschaft in 107 Fällen, berichtete ein Sprecher der Ansbacher Anklagebehörde am Donnerstag. Der Arzt habe mit dem angeblich einvernehmlichen Sex mit den erwachsenen Frauen das Arzt-Patienten-Verhältnis ausgenutzt.

Der Beschuldigte hat die Vorwürfe eingeräumt, teilte dessen Anwalt mit. Dem Beschuldigten droht nach Angaben der Staatsanwaltschaft bei Verurteilung eine Haftstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren.

Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatte der als Therapeut arbeitende Hausarzt zwischen 2012 und Dezember 2015 regelmäßig psychisch kranke Patientinnen in seine Praxis bestellt - meist in den späten Abendstunden. Dabei habe er fast immer Sex mit den Frauen gehabt; seinen Opfern habe er erklärt, dies sei Teil der Therapie.

Die Staatsanwaltschaft sieht das anders: In ihren Augen hat der Arzt die Frauen "unter Ausnutzung des Behandlungsverhältnisses" sexuell missbraucht. Dabei habe er die Labilität seiner psychisch kranken Patienten ausgenutzt. Eine der Frauen meldete sich bei der Polizei.

Der Anwalt hält dem entgegen: "Ich gehe davon aus, dass es sich um emotionale Beziehungen gehandelt hat, wo eine Therapie keine Rolle spielte." Das ändere natürlich nichts an der Tat, räumte er ein. (dpa)

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