Karneval

Närrische Tage mit Schattenseiten

Ein Sanitäter behandelt gerade eine junge Frau, da wird er mit einer Bierflasche beworfen. Ein Feuerwehrmann wird von einem Betrunkenen niedergetreten. Auch das sind Szenen der närrischen Tage.

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KÖLN/BERLIN. Beim Karneval sind an mehreren Orten Einsatzkräfte angegriffen und verletzt worden. Ein Sanitäter in Bayern wurde mit einer Bierflasche beworfen, als er gerade eine junge Frau behandelte – der 33-Jährige und die Patientin erlitten Platzwunden und mussten ins Krankenhaus.

Bei demselben Umzug am Samstag in Schönau hatte kurz zuvor ein Jugendlicher einem 24-jährigen Feuerwehrmann ins Gesicht geschlagen, der ihn aufgefordert hatte, hinter eine Absperrung zu treten. Zudem wurde eine 37-jährige Mitarbeiterin eines Sicherheitsdienstes geschlagen, als sie bei einer Rangelei einschritt.

Bei einem Fastnachtsumzug in Maulburg bei Lörrach wurde ein Feuerwehrmann von einem Betrunkenen niedergeschlagen und getreten. Der Vorfall ereignete sich am Samstagabend. Ohne erkennbaren Grund habe der mutmaßliche Täter demnach an einer Absperrung begonnen, auf den Feuerwehrmann einzuschlagen, teilte die Polizei mit.

Aggresive Betrunkene

Als der zu Boden ging, trat ihm der alkoholisierte Mann den Angaben zufolge gegen die Brust und stahl ihm die Kopfbedeckung. Kurze Zeit später wurde er festgenommen. Der Feuerwehrmann wurde ambulant im Krankenhaus behandelt. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Verdachts auf gefährliche Körperverletzung.

Schläger und aggressive Betrunkene machten der Polizei auch in Rheinland-Pfalz zu schaffen. Zu einem Fastnachtsumzug in Ingelheim seien am Samstag etwa 200 Jugendliche aus dem Rheingau angereist, von denen mehrere gewalttätig gewesen seien. Es seien mehrere Verfahren wegen Gewaltdelikten und Sachbeschädigungen eingeleitet worden, sagte ein Sprecher.

Im Kölner Rosenmontagszug ist eine Pferdekutsche durchgegangen. Mehrere Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt. "Es sind aber alle ansprechbar", sagte ein Sprecher. Er konnte zunächst nichts zur Art der Verletzungen sagen.

 Nach ersten Erkenntnissen geht es um etwa drei Verletzte. Die Menschen hätten offenbar in der Kutsche gesessen. Der dahinter folgende Teil des Zuges wurde gestoppt. Krankenwagen steuerten die Unfallstelle an. Ein Tierarzt kümmerte sich um die Pferde.

Diskussion um Pferde

Im vergangenen Jahr hatte es im Kölner Rosenmontagszug auch schon ein Unglück mit einem Pferd gegeben. Seitdem ist die Teilnahme von Pferden mehr denn je in der Diskussion. Tierschützer fordern seit langem, auf Pferde zu verzichten.

Hunderttausende dick vermummte Narren haben in den rheinischen Karnevalshochburgen die Rosenmontagszüge bejubelt.

Die traurigste Figur gab der Noch-SPD-Vorsitzende Martin Schulz ab: Er wurde in Düsseldorf durch den Fleischwolf gedreht. Seine anvisierte Nachfolgerin Andrea Nahles gab derweil die Parole aus: "Genossen, das ENDE ist NAHles!" In Mainz fuhr Schulz als Rohrkrepierer mit.

Kanzlerin Angela Merkel thronte in Düsseldorf als Schwarze Witwe über den Schädeln lang verblichener Polit-Größen wie des einstigen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, des vormaligen Vizekanzlers Philipp Rösler (FDP) und ihres früheren unionsinternen Gegenspielers Edmund Stoiber von der CSU.

In Mainz schlüpfte die Langzeit-Kanzlerin in einen anderen Tierkörper: Als Schildkröte nickte sie in alle Richtungen. Dazu hieß es: "Droht Ungemach und Missgeschick, zieht sie den Kopf einfach zurück."

Andere schwankende Pappkameraden waren in der rheinland-pfälzischen Hauptstadt die britische Premierministerin Theresa May und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

Ein Karnevalsprinz hat beim Umzug in Oberhausen-Osterfeld vom Prinzenwagen aus Versehen sein Handy in die Menschenmenge geworfen . Als er es wenig später vermisste, rief er von einem anderen Handy aus seine Nummer an – und hatte die Polizei dran.

Die Beamten teilten ihm mit, er könne das Mobiltelefon auf der Wache abholen. Ein ehrlicher Narr hatte es mit den Bonbons aufgefangen und abgegeben. (dpa)

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