Super-Senioren

Das Geheimnis gesunden Alterns

Lange und gesund leben – das wünscht sich jeder. Nur wenige haben aber das Glück, auch jenseits der 80 rundum fit zu sein. Was diese Super-Senioren auszeichnet, haben Forscher untersucht - und sie haben Gemeinsamkeiten entdeckt.

Von Dr. Dagmar Kraus Veröffentlicht:
Der ausgeglichene Gemütszustand der Super-Senioren fiel den Forschern auf.

Der ausgeglichene Gemütszustand der Super-Senioren fiel den Forschern auf.

© Lilli / stock.adobe.com

PALERMO. Um zu verstehen, warum die einen bis ins hohe Alter gesund bleiben, während andere mit zahlreichen Erkrankungen zu kämpfen haben, wollten kanadische Wissenschaftler wissen, welche Charakteristika diese besonders alten und gesunden Menschen eint und initiierten die sogenannte Super-Senior-Study (PLOS One 2018; online 24. Mai).

Die Mediziner stellten 480 Senioren zwischen 85 und 105 Jahren 545 Personen mittleren Alters (41 bis 54 Jahre) gegenüber. Als Super-Senior wurde nur berücksichtigt, wer trotz hohen Alters weder an Krebs, Herzkreislauferkrankungen, Diabetes, Demenz oder schwerwiegenden Lungenerkrankungen litt bzw. gelitten hatte.

Auffallend waren nicht nur die hohe kognitive und funktionelle Leistungsfähigkeit der Super-Senioren, sondern auch ihre gute Mobilität und ihr ausgeglichener Gemütszustand.

Große Kinderzahl auffallend

Im Gruppenvergleich zeigte sich, dass die Super-Senioren deutlich seltener rauchten bzw. jemals geraucht hatten als die Kontrollpersonen. Einem Gläschen Wein oder Bier waren sie aber ebenso zugetan wie die Jüngeren.

Bemerkenswert war auch ihre große Kinderzahl. Vier oder mehr Kinder zu haben, war unter den Super-Senioren keine Seltenheit, während die jüngeren Kontrollpersonen häufiger kinderlos geblieben waren.

Super-Seniorinnen waren bei ihrer letzten Schwangerschaft im Durchschnitt 1,9 Jahre älter als die Frauen der jüngeren Vergleichsgruppe und hatten mehr als doppelt so häufig mit über 40 Kinder zur Welt gebracht.

Die Eltern lebten schon länger

Auch bei der Lebenserwartung der Eltern machte sich eine Besonderheit bemerkbar. Die Mütter der Super-Senioren sind durchschnittlich 79,3 Jahre alt geworden, die Väter 74,5 Jahre.

Sie lebten damit bezogen auf die durchschnittliche Lebenserwartung der 1900 geborenen Menschen 11,3 Jahre bzw. 8,5 Jahre länger.

Das unterstreiche erneut die Bedeutung "guter" Gene für eine robuste Konstitution, wie die kanadischen Wissenschaftler betonen.

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