Unicef

Zu wenig Geld für Flüchtlingskinder

Weil Geld an allen Ecken und Enden fehlt, muss Unicef Hilfe für syrische Kinder in Jordanien kürzen.

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KÖLN. Wegen zu geringer internationaler Unterstützung muss das UN-Kinderhilfswerk Unicef in Jordanien mehrere Bildungsprogramme für syrische Kinder kürzen. Rund 60.000 Mädchen und Jungen sind davon betroffen, wie Unicef am Freitag in Köln mitteilte.

Die Finanzierungslücke für die Bildungsprogramme betrage rund 8,6 Millionen US-Dollar (rund 7,4 Millionen Euro). Gekürzt werden müsse bei Lernmaterialien, Schuluniformen und Transport. Darüber hinaus müssten rund 100 der von Unicef unterstützten Kinder- und Jugendzentren in dem Land voraussichtlich geschlossen werden.

In diesen so genannten "Makani"-Zentren (Makani = "mein Ort") können Mädchen und Jungen an Spiel- und Sportangeboten sowie informellen Bildungskursen teilnehmen und erhalten psychosoziale Hilfe.

Die Hälfte dieser wichtigen und beliebten Einrichtungen ist nun von den Kürzungen betroffen. Unicef Deutschland hat 500.000 Euro als Soforthilfe aus privaten Spenden überwiesen. Sie allein kann allerdings den Fortbestand der Bildungsprogramme nicht sichern, weitere Unterstützung ist nötig.

Im vergangenen Schuljahr waren den Angaben zufolge 126.000 syrische Kinder in Jordanien an Schulen eingeschrieben, aber rund 40 Prozent der syrischen Kinder gingen bereits vor den Kürzungen nicht zur Schule.

Der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, sagte: "Wir befürchten, dass jetzt mehr geflüchtete Kinder in Jordanien die Schule abbrechen werden, mehr von ihnen drohen in Kinderarbeit oder Frühehen gedrängt zu werden.

Für die Kinder und ihre Familien bedeutet Bildung Hoffnung und Perspektiven gerade in ihrer bedrängten Situation." Regierungsbeiträge und Spenden aus Deutschland gehören zu den wichtigsten Stützen der Unicef-Hilfe in Syrien, Jordanien und dem Libanon. (dpa/eb)

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