Apple Watch

Kardiologen werten EKG-Funktion positiv

Veröffentlicht:

BERLIN. Die EKG-Funktion der Apple Watch kann vor allem Patienten mit bekannten Herzrhythmusstörungen bei der Nachsorge unterstützen, so die Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DKG).

Allerdings berge die Interpretation der Messergebnisse auch Risiken. Ob die App in Deutschland vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen werde, sei derzeit noch fraglich.

Die neue Apple Watch 4 beinhaltet einen kardialen Monitor, der dazu dient, unregelmäßigen Herzschlag zu erkennen. Dafür befinden sich auf der Rückseite der Smart Watch ein optischer Pulssensor und ein elektrischer Sensor, die von einer Elektrode in der Krone ergänzt werden. Mit einer speziellen EKG-App könne die Apple Watch 4 somit ein 1-KanalEKG durch einfaches Fingerauflegen aufzeichnen, so die DKG.

Ziel dieser durch die American Heart Association unterstützten App,“ erklärt Professor Dr. Thomas Deneke, Sprecher der Arbeitsgruppe Rhythmologie der DGK in einer Pressemitteilung, „ist es, frühzeitig einen unregelmäßigen Herzrhythmus zu erkennen, der auf Vorhofflimmern hindeutet und eine weiterführende ärztliche Abklärung einzuleiten." Dadurch könne die Apple Watch 4 ein wertvolles Monitoring-Tool für Patienten und deren Ärzte darstellen. Voruntersuchungen zeigen tatsächlich, dass eine 95%-ige Übereinstimmung mit von der Smart Watch detektiertem Vorhofflimmern und klinisch dokumentiertem Vorhofflimmern besteht.

Professor Dr. Peter Radke, Vorsitzender des Ausschusses Electronic & Mobile Health der DGK, bremst allerdings die Euphorie: "Bevor auf dieser Datenbasis konkrete Handlungsempfehlungen ausgesprochen werden können, beispielsweise die Einleitung einer Antikoagulation bei asymptomatischen Patienten mit einem in der Apple Watch 4 detektierten Vorhofflimmern, sind noch umfangreiche klinische Folgestudien notwendig.“ (ato/run)

Weitere Infos: Apple Heart Study, U.S. Food and Drug Administration, Center for Devices and Radiological Health

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Patientinnen verwechselt

Prager Krankenhaus nimmt irrtümlich Abtreibung vor

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“