Wegen Smog

Bewohner Kabuls sollen Masken tragen

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KABUL. Die afghanische Hauptstadt Kabul erstickt im Smog. Der Luftanteil des besonders gefährlichen Feinstaubs der Kategorie PM 2,5 überstieg in den vergangenen Tagen in Teilen der Stadt immer wieder den Wert von 500 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Werte von höchstens 25 im Tagesdurchschnitt und von 10 als Jahresmittel unbedenklich.

Behörden riefen die geschätzten vier Millionen Bewohner Kabuls dazu auf, Masken zu tragen und alle zwei bis drei Stunden Hände und das Gesicht zu waschen. Allerdings gilt auch das Wasser in der Hauptstadt als schwer belastet.

Bewohner der Hauptstadt beklagen Kopfschmerzen, brennende Augen und Husten. Hunderte Kinder werden täglich mit Atemwegsbeschwerden in Krankenhäuser eingeliefert. In sozialen Medien wird die Regierung dazu aufgerufen, mehr gegen die Luftverschmutzung zu tun.

Arme Menschen heizen mit Müll

Die größten Luftverschmutzer in Kabul sind laut Umweltbehörde Nepa neben dem Verkehr Wohnhäuser, Ziegelöfen und öffentliche Bäder. Letzere werden im Winter besonders stark frequentiert. Sie alle werden hauptsächlich mit Kohle geheizt.

Die Stadtverwaltung Kabul schätzt, dass alle 24 Stunden alleine in Wohnhäusern 50.000 Tonnen Kohle verheizt werden. Viele arme Menschen heizen zudem mit Müll.

Gleichzeitig führt laut Nepa die aktuelle Stromkrise dazu, dass mehr Menschen mit Kohle heizen. Usbekistan drosselte kürzlich die Stromexporte nach Afghanistan. Auch bei Gefechten zwischen Taliban und Regierungskräften werden immer wieder wichtige Stromverbindungen beschädigt, was zu tagelanger Stromknappheit in Kabul führen kann. (dpa)

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