Medizincheck

Trump ist gesund, aber nun fettleibig

Der jüngste Gesundheitscheck des US-Präsidenten, den das Weiße Haus veröffentlicht hat, zeigt, dass die gerne dementierten Gewichtsprobleme nun offiziell sind.

Veröffentlicht:
Wer ist hier dick? Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit unterzog sich Trump einem Gesundheitscheck. Ein Ergebnis: 110,2 Kilogramm sorgen für einen BMI von über 30.

Wer ist hier dick? Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit unterzog sich Trump einem Gesundheitscheck. Ein Ergebnis: 110,2 Kilogramm sorgen für einen BMI von über 30.

© Evan Vucci/AP/dpa

WASHINGTON. Es gehört zu den Besonderheiten der US-Politik, dass Präsidenten in den Vereinigten Staaten ab und an offenlegen müssen, wie es um ihre Gesundheit bestellt ist. Das ist nicht rechtlich vorgeschrieben, aber zu einer Art Ritual geworden, um das auch Donald Trump nicht herumkommt.

Zum zweiten Mal in seiner Amtszeit unterzog sich Trump nun einem Gesundheitscheck: Und die Ergebnisse, die das Weiße Haus am späten Donnerstagnachmittag (Ortszeit) veröffentlichte, sind nur semi-erfreulich für ihn.

Trumps Arzt Sean Conley bescheinigt dem Präsidenten darin zwar, sein Gesundheitszustand sei insgesamt „sehr gut“. Doch einer der Werte, die in aller Ausführlichkeit mitgeliefert werden, dürfte Trump - und auch seinem Arzt - nicht ganz so gut gefallen: 110,2 Kilogramm bringt der Präsident demnach auf die Waage.

Beim Gesundheitscheck Anfang 2018 waren es 108,4 Kilogramm gewesen. Trumps damaliger Leibarzt Ronny Jackson hatte Trump bei dem Gewicht schon zum Abnehmen geraten und ihn zu Diät und Sport verdonnert. Offenbar einigermaßen erfolglos.

Ziel war damals laut Jackson, dass Trump gut fünf Kilo verliert. Stattdessen wiegt der Präsident nun knapp zwei Kilo mehr.

Mit seiner Körpergröße von 1,90 Meter hat Trump bei der Berechnung des Body-Mass-Index damit ganz knapp die magische Schwelle von 30 überschritten: Er kommt auf einen Wert von 30,4 und gilt damit in der Statistik nicht mehr nur als übergewichtig, sondern als fettleibig.

Ein kleiner Trost: Trumps Blutdruck ist mit 118/80 etwas niedriger als bei der jüngsten Untersuchung (122/74). Auch der Ruhepuls (70) ist passabel. Allerdings muss Trump weiter Cholesterin-Senker nehmen.

Für den Check-up musste Trump etwa vier Stunden lang diverse Untersuchungen über sich ergehen lassen. Die Mediziner schauten sich alles an: Augen, Ohren, Zähne, innere Organe, Blut.

Seine geistigen Fähigkeiten ließ Trump diesmal nicht überprüfen. Im Januar 2018 hatte er noch einen Test gemacht, wie er unter anderem zur Früherkennung bei Verdacht auf Demenz und Alzheimer angewandt wird (MMST).

Bei dem Test muss der Patient etwa gezeichnete Tiere erkennen oder einen Würfel nachzeichnen. Dazu kommen Fragen, die auf Konzentrationsfähigkeit und Erinnerungsvermögen abzielen. Trump bestand damals mit 30 von 30 Punkten – und hoffte wohl, mit diesem Resultat den Spekulationen über seinen Geisteszustand und den Zweifeln an seiner mentalen Fähigkeit zur Ausübung des Amtes ein Ende zu setzen. (dpa)

Mehr zum Thema

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen