UND SO SEH´ ICH ES

Die Biologie der Finanzmarktkrise

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Britische Forscher, insbesondere die Biomediziner, sind ausgesprochen erfinderisch. Was haben sie nicht alles entdeckt; das Klonen, den genetischen Code und den genetischen Fingerabdruck - und jetzt sind sie auf einer völlig neuen heißen Spur. Sie glauben, dass sie die Gründe für den großen Finanzkrach entdeckt haben. Die hätten ihre Ursachen in Hormonen. Genauer gesagt, zwei Hormonen: Testosteron und Cortisol. Und es spricht einiges für diese Vermutung.

Hat die KBV zu viel Testosteron?

Testosteron hebt Stimmung und Selbstsicherheit, führt zu Euphorie und in der Folge zu Selbstüberschätzung und zu vermehrter Risikobereitschaft. Cortisol ist sozusagen der Gegenpol, es drückt auf die Stimmung, verursacht Angst und Depression. Und damit, so die Forscher, sei alles logisch. Zuerst seien die Geschäfte sehr gut gelaufen, die Banker waren offenbar vollgepumpt mit Testosteron und wurden immer risikobereiter. Als die Risiken aus dem Ufer liefen, sei das Cortisol immer stärker zum Vorschein gekommen, was zu Depressionen und zu Panikverkäufen geführt habe. Resultat: Die Finanzwelt begann erst zu schwanken, dann war es ein echtes Erdbeben, ein Tsunami, der unzählige Existenzen vernichtete.

Von dieser Entdeckung der britischen Forscher könnten aber die Ärzte in Deutschland profitieren. Sie könnten - als neues IGeL-Angebot - ihren gut betuchten Privatpatienten vor Geldanlagen eine Hormonspiegelmessung anbieten, um sie vor hormonbedingten Schäden bei finanziellen Transaktionen zu bewahren. Hätte der Patient zu viel Testosteron im Blut, könnte er sich nämlich kritiklos sämtliche Fonds und Anleihen ohne Rücksicht auf Verluste aufschwätzen lassen, hätte er dagegen Cortisol im Überfluss, wäre er sicherlich viel zu gehemmt und würde manches Schnäppchen übersehen. Gute Gründe also für eine Hormonbestimmung vor Geldanlagen - und gegen solche IGeL könnte die Bundesärztekammer doch nichts, rein gar nichts einwenden ...

Doch halt! Hier drängt sich die Frage auf, ob die Schöpfer der KBV-Stiftung und -AG nicht einen viel zu hohen Testosteronspiegel gehabt haben könnten. Haben sie, die sich doch immer so allwissend gebärden, von den Vermutungen der britischen Forscher nichts gewusst?

Was allerdings noch wichtiger sein könnte: In wenigen Monaten soll die neue Gesundheitsreform das Licht der Welt erblicken. Und da ist die Frage, in welcher hormonellen Verfassung sich derzeit ihre Schöpfer befinden, für die Ärzte eigentlich schon mehr als existenziell - meint

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