Kommentar zum Doping

Immer ein Schritt zu spät

Von Pete Smith Veröffentlicht:

Russische Spitzensportler sollen ihre Leistung seit mindestens zehn Jahren mit Hilfe des Edelgases Xenon steigern, berichten Journalisten des WDR. Die Inhalation des Gases erhöhe sowohl die Ausdauer als auch die Kraft, ohne dass eine Manipulation derzeit nachgewiesen werden könne.

Tatsächlich wird Xenon auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur ebenso wenig aufgeführt wie der jüngst von einem russischen Wissenschaftler zu Dopingzwecken angebotene Wachstumsfaktor Full Size MGF.

Beide Fälle zeigen, dass die Manipulierer den Kontrolleuren immer einen Schritt voraus sind - nicht nur in Russland, sondern weltweit. Das wird sich auch nicht ändern lassen, solange risikobereite Athleten mit Hilfe skrupelloser Wissenschaftler sogar Präparate einnehmen, die nur im Tierversuch erprobt worden sind.

Allerdings lässt sich ihre Hemmschwelle anheben: indem man Doping unter Strafe stellt. Bislang müssen die, die erwischt werden, nur - zum Teil kurzzeitige - Wettkampfsperren fürchten.

Ein Anti-Doping-Gesetz, wie von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) geplant, könnte das ändern. Damit riskierten die dopenden Athleten sowie jene, die sie unterstützen, Haftstrafen von bis zu fünf Jahren. Ein überfälliger Schritt.

Lesen Sie dazu auch: Russland: Xenon-Gas - das neue Dopingmittel?

Schlagworte:
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen