Bayerns Justizminister

Dopingbesitz soll bei jedem bestraft werden

Dem bayerischen Justizminister Bausback geht der Entwurf für ein Anti-Doping-Gesetz nicht weit genug. So fordert er, dass der Besitz von Dopingsubstanzen ab dem ersten Gramm für jedermann strafbar ist.

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DÜSSELDORF. Der bayerische Justizminister Winfried Bausback (CSU) hat den Regierungsentwurf für ein Anti-Doping-Gesetz in Deutschland kritisiert. "Ihm fehlen wichtige Bausteine, es bleiben empfindliche Lücken", sagte der CSU-Politiker.

Das größte Defizit sieht er bei der umstrittenen Besitzstrafbarkeit. "Der Besitz von Dopingmitteln ab dem ersten Gramm, also ohne Einschränkung auf eine nicht geringe Menge, soll nur bei den Spitzensportlern ein Fall für den Staatsanwalt werden", erklärte Bausback. "Das muss aber für jedermann gelten!"

Das sei gerade der Grundpfeiler der strafrechtlichen Bekämpfung von Doping. "Ohne sie können wir im Kampf gegen Doping nicht erfolgreich sein, nicht effektiv gegen den Schwarzmarkt, den organisierten Dopingmittelhandel insgesamt, vorgehen", argumentierte der Minister.

Außerdem fehle in dem Vorschlag des Bundes eine spezifische Kronzeugenregelung. "Das ist ein großes Manko", meinte er.

Zugleich hält Bausback den im Entwurf vorgesehenen Strafrahmen für Dopingvergehen von bis zu drei Jahren für nicht ausreichend und fordert Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. (dpa)

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