Radprofis gegen Doping

Sollten Asthmatiker bei den Paralympics starten?

Harsche Kritik an medizinischen Ausnahmegenehmigungen im Leistungssport: Die deutschen Radprofis Marc Kittel und André Greipel attackieren Olympiasieger Bradley Wiggins und einen britischen Radrennstall. Es gibt aber auch andere Meinungen.

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Sollten Asthmatiker bei den Paralympics starten?

© Stefan Schurr / Fotolia

DOHA.  "Wenn jemand schweres Asthma hat, dann hat er im Leistungssport nichts zu suchen. Wir haben auch die Paralympics deswegen eingeführt, weil wir den Einbeinigen eine Chance geben wollen, sich gegen andere zu messen", sagte der deutsche Radprofi Marcel Kittel am Rande der Straßenrad-WM in Doha.

Kittel kritisierte damit Olympiasieger Bradley Wiggins und den britischen Radrennstall Sky für die häufige Verwendung von medizinischen Ausnahmegenehmigungen .

Ähnlich sieht es Nationalmannschaftskollege Greipel: "Wenn man krank ist, fährt man keine Radrennen. Deswegen sind wir in der MPCC (Bewegung für einen sauberen Radsport). Jetzt wissen wir auch, warum es Sky nicht war."

Nach einem illegalen Hacker-Angriff einer russischen Gruppierung auf die Datenbank der Welt-Anti-Doping-Agentur war bekanntgeworden, dass Wiggins das auf der Dopingliste stehende Mittel Triamcinolon jeweils vor seinen Tourstarts 2011 und 2012 sowie dem Giro 2013 gespritzt bekommen hatte.

Der Stundenweltrekordler hatte dafür vom Weltverband UCI Ausnahmegenehmigungen - sogenannte TUEs - vorgelegt. Er betonte, dass er sich keinen Vorteil verschafft habe.

Der deutsche Radprofi John Degenkolb hält dagegen den Einsatz von TUEs durchaus für sinnvoll, "wenn einer wirkliche Probleme hat". Dafür sei eine unabhängige Kommission sinnvoll, die über die Genehmigung entscheidet. Die drei deutschen Radstars hatten in ihrer Profikarriere noch keine Ausnahmegenehmigungen gebraucht.

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