Neue Doping-Belege
Aufarbeitung auch im Westen gefordert
BERLIN. Nach neuen Enthüllungen hat der Verein Doping-Opfer-Hilfe (DOH) eine gesamtdeutsche Aufarbeitung der Dopingvergangenheit gefordert. "Hier darf nichts mehr hinter der Nebelwand verschwinden, weder in Ost noch in West. Das sind wir den vielen Opfern schuldig", sagte die DOH-Vorsitzende Ines Geipel einer Mitteilung zufolge. Beteiligte Trainer, Ärzte und Funktionäre müssten zur Verantwortung gezogen werden.
Wie am Wochenende bekannt geworden war, hat ein Wissenschaftler von der Uni Hamburg neue Belege für Doping in der Bundesrepublik geliefert: In seiner noch unveröffentlichten Dissertation geben 31 ehemalige West-Leichtathleten zu, dass sie zum Teil über Jahre hinweg anabole Steroide einnahmen. "Damit ist die Dopingvergangenheit des Westens in nie da gewesener Dimension ein Fakt und kann nicht mehr als Schwarze-Schafe-Phänomen wegmoderiert werden", hieß es in der DOH-Mitteilung. (dpa)