Mit Lutein haben AMD-Patienten wieder besseren Durchblick

NEU-ISENBURG (sko). Eine Nahrungsergänzung mit Lutein kann anscheinend die Symptome bei altersabhängiger Makuladegeneration (AMD) lindern. In einer prospektiven Studie kam es nach Luteineinnahme etwa zur Verbesserung des Kontrastsehens oder der Erholung des Auges nach Blendung.

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Lutein ist ein hauptsächlich in grünem Gemüse vorkommendes Anti-oxidans, das sich in der Makula anreichert und die Netzhaut vor schädlichem UV-Licht und freien Sauerstoffradikalen schützt. Frühere Untersuchungen wie etwa die ARED-Studie lassen vermuten, daß sich eine Lutein-Supplementierung positiv auf die AMD-Entwicklung auswirkt.

In der jetzt veröffentlichten LAST-(Lutein Antioxidant Supplementation Trial)-Studie wurden 90 Patienten mit trockener AMD in drei Gruppen unterteilt (Optometry 75, 2004, 216). Die Patienten der Gruppe eins erhielten täglich 10 mg Lutein (FloraGlo®), die der Gruppe zwei 10 mg Lutein plus andere Antioxidantien (OcuPower®), die dritte Gruppe erhielt Placebo.

Nach vier, acht und 12 Monaten wurden etwa die Pigmentdichte, die Kontrastempfindlichkeit und das Blendungsempfinden untersucht. "Das Besondere an LAST ist, daß nicht die Prävention wie in der ARED-Studie, sondern die Qualität des Sehens bei AMD verbessert werden sollte", sagte Dr. Stuart P. Richer, Ophthalmologe und Studienleiter aus Chicago bei einer von dem Unternehmen Kemin Foods unterstützten Veranstaltung in Neu-Isenburg.

Richer trug einige Ergebnisse vor: So stieg bei Patienten der ersten Gruppe die Pigmentdichte um 36 und bei der zweiten Gruppe um 43 Prozent. Mit Placebo sank dieser Wert. Ebenfalls eine Verbesserung mit dem Verum gab es beim Kontrastsehen, was nach Richers Angaben ein wichtiger Parameter für die Qualität des Sehens ist.

Auf die Frage, ob er allen Patienten zur Nahrungsergänzung mit Lutein rate, antwortete Richer: "Zunächst sollte die Aufnahme an dunkelgrünem Gemüse wie Spinat erhöht werden. Wenn das nicht funktioniert, rate ich zur Nahrungsergänzung."

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