Kombitherapie senkt LDL um fast zwei Drittel

LEIPZIG (grue). Mit Simvastatin und dem Cholesterinresorptions-Hemmer Ezetimib kann das LDL-Cholesterin um bis zu 61 Prozent verringert werden. Das ist mehr, als sich mit dem hochdosierten Statin allein erreichen läßt.

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Die Kombination aus Simvastatin und Ezetimib wird vom Unternehmen MSD als Inegy® angeboten. Tabletten des Präparates mit 10 mg Ezetimib und 80 mg Simvastatin senken bei Patienten mit erhöhten Blutfettwerten das LDL-Cholesterin innerhalb von drei Monaten um 61 Prozent im Vergleich zum Ausgangswert, wie Professor Jörg Kreuzer aus Limburg bei einer Veranstaltung des Unternehmens MSD in Leipzig gesagt hat. Das sind 15 Prozent mehr, als mit 80 mg Simvastatin allein erreicht werden kann. Auch die im Handel erhältlichen niedriger dosierten Kombinationen mit 10/10, 10/20 und 10/40 Ezetimib/Simvastatin sind der jeweiligen Simvastatin-Monotherapie überlegen. Die Kombination werde gut vertragen und zeichne sich durch einen stabilen Langzeit-Effekt über mindestens 60 Wochen aus, so Kreuzer. Außerdem sinke durch Zugabe des Cholesterin-Resorptionshemmers auch der Entzündungsmarker CRP stärker als mit dem Statin allein, was sich vermutlich günstig auf die Gefäße auswirke.

Kreuzer erinnerte daran, daß bei niedrigen LDL-Werten die Prognose von kardiovaskulären Risikopatienten verbessert wird. Einen unteren LDL-Schwellenwert gebe es nach Auswertung von Interventionsstudien offenbar nicht. "Besonders in der Sekundärprävention sollte der LDL-Wert immer unter 100 mg/dl liegen", so Kreuzer. Von einer starken LDL-Senkung profitieren besonders Patienten mit ausgeprägten Koronarveränderungen und mehrfachen Risikofaktoren. Für solche Patienten empfiehlt die American Heart Association seit Juli dieses Jahres als Option einen LDL-Zielwert von 70 mg/dl. "Eine rigorose Lipidsenkung wird immer wichtiger", so Kreuzer. Das gilt auch für Patienten mit metabolischem Syndrom, die hohe Triglyzerid- und Small-dense-LDL-Spiegel haben, aber ein niedriges HDL. Für sie müssen neue Strategien entwickelt werden, um alle drei Risikofaktoren in den Griff zu bekommen. Interessant sei bei dieser Konstellation die Kombination aus Fenofibrat und Ezetimib, so Kreuzer. In einer randomisierten Doppelblind-Studie ließen sich damit insgesamt günstigere Effekte erzielen als mit den Einzelsubstanzen oder mit Placebo.

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