Mit Kombitherapie erreichen mehr Patienten LDL-Ziel

FRANKFURT/MAIN (hbr). Die Kombitherapie mit Ezetimib plus Simvastatin senkt das LDL-Cholesterin effektiver als eine Statin-Monotherapie. Mit der Kombination erreichen fast doppelt so viele Patienten den LDL-Zielwert.

Veröffentlicht:

Das belegen neue Studiendaten, die Professor Jürgen Schäfer von der Universität Marburg bei einer Veranstaltung von MSD und Essex in Frankfurt am Main vorgestellt hat. Mehr als 800 Patienten mit LDL über 145 mg/dl wurden drei Monate lang kombiniert oder nur mit Simvastatin behandelt. Vier Gruppen nahmen 10, 20, 40 oder 80 mg des Statins pro Tag ein. Bei den Vergleichsgruppen wurde diese Therapie mit jeweils 10  mg Ezetimib kombiniert. Ezetimib verringert die Cholesterin-Resorption im Darm, Simvastatin hemmt die endogene Cholesterin-Produktion.

Die duale Hemmung brachte eindeutige Vorteile. Bei 89 Probanden senkten 20  mg Simvastatin täglich den LDL-Wert im Mittel um 35 Prozent. Bei 86 Patienten mit Ezetimib plus Simvastatin (Inegy®) 10/20 mg nahm das LDL um 51 Prozent ab. Der Unterschied war auch zwischen den anderen Gruppen mit jeweils 13 bis 16 Prozentpunkten signifikant. Mit Ezetimib/Simvastatin (10/80 mg) betrug die Reduktion 61 Prozent.

Der Effekt war über 60 Wochen stabil, so Schäfer. Auch das Gesamt-Lipidprofil verbesserte sich: Die gepoolten Daten der Kombinationen ergaben eine mittlere Abnahme des Gesamtcholesterins um 38 Prozent, bei Monotherapie um 26 Prozent. Die Triglyzeride sanken um 28 und 15 Prozent, das HDL stieg um je acht Prozent. Die Kombination erleichterte das Erreichen des LDL-Ziels bei 354 Patienten mit KHK oder KHK-Risikoäquivalent und LDL-Werten über 130 mg/dl. In der Gruppe mit 20  mg Simvastatin lagen nach fünf Wochen 46 Prozent unter 100 mg/dl, mit Ezetimib/Simvastatin (10/20 mg) waren es 83 Prozent.

Den stärkeren LDL-Effekt der Kombination bestätigt jetzt auch ein Vergleich zu Atorvastatin-Monotherapien mit 10, 20, 40 und 80 mg. Der HDL-Wert siegt mit der dualen Hemmung stärker.

Mehr zum Thema

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Wissenschaftliche Daten fehlen

Studie zu pflanzenbasierter Ernährung gestartet

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Die elektronischen Monitoring-Devices könnten gezielt Patienten mit unkontrollierter Erkrankung verordnet werden, um zu messen, ob es bei der Inhalation an der Regelmäßigkeit, der Technik oder an beidem hapert und dann genau da zu schulen, wo es Probleme gibt.

© tadamichi / stock.adobe.com

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein