KOMMENTAR
Fitt statt fett mit wenig Aufwand
In der aktuellen Diskussion um die immer dicker werdenden Deutschen mangelt es nicht an Extrem-Positionen: Ernährungsexperten wie Udo Pollmer halten alle Mühe, Dicke vom Schlemmen abzuhalten, für vergebens und Übergewicht für ein psychisches Problem.
Andere, etwa Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, wollen am liebsten Kindern in einem extra Schulfach eintrichtern, wie sie sich ernähren sollen, damit die Deutschen künftig nicht mehr die Rangliste der dicksten Europäer anführen.
Man kann Menschen aber auch mit weniger drastischen Methoden fitt statt fett machen. Hinweise darauf liefert eine finnische Studie mit Übergewichtigen, die bereits eine gestörte Glukosetoleranz hatten. Mit einer kurzen Schulung und regelmäßigen Infos über Bewegung und Ernährung ließ sich die Diabetes-Inzidenz fast halbieren - verglichen mit einer Gruppe ohne solche Instruktionen.
Das spricht zumindest dafür, dass man mit einem vertretbaren pädagogischen Aufwand einiges erreichen kann. Und dazu muss man nicht Kinder mit einem zusätzlichen Unterrichtsfach quälen, es reicht vermutlich schon, wenn man das Thema Ernährung regelmäßig im Biologie-Unterricht aufgreift.
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