In 57 Ländern

Razzia gegen Lebensmittel-Fälscher

Süßigkeiten und Sardinen, Wein und Wodka, Fleisch und Fisch: Verbrecher fälschen und panschen überall auf der Welt. Mit großen Gefahren für die Gesundheit, warnt Europol.

Veröffentlicht:

DEN HAAG. Polizei und Zoll haben in 57 Ländern eine Rekordmenge von gefälschten Lebensmitteln und Getränken sichergestellt, teilte Europol am Mittwochabend in Den Haag mit.

Mehr als 10.000 Tonnen und eine Million Liter gefälschter Lebensmittel wurden bei der von Europol und Interpol koordinierten "Operation Opson V" in vier Monaten von November 2015 bis Februar 2016 sichergestellt.

Die Waren könnten "hohe Gesundheitsrisiken für die ahnungslosen Verbraucher haben", warnte Europol.

Hinter dem weltweiten Betrug stecken kriminelle Banden, teilte Europol mit. Sie panschten Lebensmittel mit gefährlichen Chemikalien, oder verkauften minderwertige Ware mit gefälschten Labels teurer Marken und erzielten riesige Profite. Es habe bereits einige Festnahmen geben, aber die Ermittlungen dauerten noch an.

Zucker mit Kunstdünger

Im Sudan wurden fast neun Tonnen Zucker gefunden, der mit Kunstdünger verseucht war. Italienische Ermittler stellten 85 Tonnen Oliven sicher, die mit einer Kupfer-Sulfat-Lösung gefärbt waren.

In Indonesien wurden 70 Kilo Hühner-Innereien beschlagnahmt, die in schädlichem Formalin eingelegt waren. In Australien waren billige Erdnüsse als teure Pinienkerne verpackt worden - lebensgefährlich für Allergiker.

"Alle Arten von Nahrungsmittel überall auf der Welt werden gefälscht", heißt es in dem Bericht. Whiskey, Wodka, Wein - in Griechenland oder Großbritannien wurden illegale Fabriken zum Panschen von Alkohol entdeckt, einschließlich der gefälschten Flaschen und Labels teurer Marken.

Gefälscht waren auch Sardinen in Bolivien, Schokolade in Ungarn oder Süßigkeiten für Kinder in Rumänien. Billiges Entenfleisch wurde als teure Gänseleber angeboten.

Rücksichtslos wurde den Angaben zufolge auch ungenießbarer Fisch als hochwertig ausgezeichnet oder bei Diätprodukten das Haltbarkeitsdatum gefälscht. (dpa)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Gastbeitrag

DMP Adipositas – Änderung des Lebensstils im Fokus

Kasuistik

Fallbericht: Kurkuma-Kur war hepatotoxisch

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ergänzung herkömmlicher Modelle

Kalziumscore verbessert Vorhersage stenotischer Koronarien

Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren