Geriatrie

Ehe schützt vor Mangelernährung im Alter

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ERLANGEN / NÜRNBERG. Von Mangelernährung im Alter sind besonders Unverheiratete und getrennt oder geschieden lebende Menschen betroffen, während verheiratete und verwitwete Männer und Frauen besser für sich sorgen.

Auch wer Probleme beim Gehen oder Treppensteigen hat oder vor Kurzem im Krankenhaus war, leidet häufiger an Mangelernährung. Keinen Einfluss hat dagegen Appetitlosigkeit, die oft als wesentliche Ursache von Mangelernährung gilt, wie Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Nürnberg-Erlangen herausgefunden haben.

Gemeinsam mit internationalen Kollegen werteten die Forscher um Melanie Streicher in einer Meta-Analyse die Daten von 4844 Menschen im Alter zwischen 72 und 85 Jahren aus (J Am Geriatr Soc 2018; online 23. August).

Die Teilnehmer lebten in Privathaushalten in Deutschland, Irland, den Niederlanden und Neuseeland. Zwischen 4,6 und 17,2 Prozent der Teilnehmer entwickelten im Verlauf der Studien eine Mangelernährung, wobei Alter, Familienstand, Einschränkungen beim Gehen und Treppensteigen sowie Krankenhausaufenthalte einen signifikanten Einfluss hatten, wie die FAU berichtet.

Insgesamt untersuchten die Forscher den Einfluss von 23 Variablen – von Kaubeschwerden über kognitive Beeinträchtigungen, Einsamkeit und Depression bis hin zu einem Umzug in ein Pflegeheim.

Sie wollen nun Empfehlungen zum Screening und zur Prävention von Mangelernährung bei Älteren aussprechen. (eb)

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