Palliativmediziner erhält den Deutschen Schmerzpreis

FRANKFURT AM MAIN (eb). Professor Eberhard Klaschik, Leiter des Zentrums für Palliativmedizin am Malteser Krankenhaus in Bonn, ist beim 15. Deutschen Schmerztag 2004 mit dem Deutschen Schmerzpreis - Deutscher Preis für Schmerzforschung und Schmerztherapie 2004 geehrt worden.

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Der mit 10 000 Euro dotierte Preis wird jährlich an Wissenschaftler verliehen, die sich durch ihre Arbeiten über Diagnostik und Therapie bei akuten und chronischen Schmerzzuständen verdient gemacht haben oder die entscheidend zum Verständnis von Schmerzen beigetragen haben. Der vom Unternehmen Mundipharma gestiftete Preis wird gemeinsam von der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie und der Deutschen Schmerzliga verliehen.

Klaschik setzt sich seit Jahren für die Aus- und Fortbildung in Schmerztherapie und Palliativmedizin sowie für die Verbesserung der palliativmedizinischen Versorgung ein. Er ist Gründungsmitglied der 1994 gebildeten Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und seit 1998 dessen Präsident. Seit 1999 hat er den ersten Lehrstuhl für Palliativmedizin in Deutschland inne. Einen weiteren Lehrstuhl in diesem Fachgebiet gibt es bislang nur in Aachen. In Kürze sollen zwei weitere in Köln und Göttingen eingerichtet werden, sagte Klaschik in seiner Dankesrede nach der Preisübergabe.

Fortschritte gibt es auch bei der Ausbildung: Ab dem kommenden Sommersemester wird es für Medizinstudenten an der Universität Bonn mit Schmerztherapie und Palliativmedizin zwei neue Pflichtlehr- und -prüfungsfächer geben. An der Unversität München ist die Palliativmedizin bereits seit dem letzten Wintersemester Pflichtfach.

Für Klaschik ist die "Palliativmedizin der Antagonist zur aktiven Sterbehilfe". Schmerzen, Leiden, Angst vor weiterem Leiden und Würdelosigkeit der Patienten sind die Hauptgründe für den Ruf nach aktiver Sterbehilfe. Patienten mit adäquater palliativmedizinischer Therapie und Betreuung wünschen sich jedoch keine aktive Sterbehilfe, weiß Klaschik. Die Legalisierung der Sterbehilfe in den Niederlanden hält er für "einen Hemmschuh für die Entwicklung der Palliativmedizin" in diesem Land.

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