Vier Kandidaten für Zukunftspreis nominiert

BERLIN (dpa). Fingernagel-kleine elektronische Biochips können Erbmerkmale analysieren und Krankheitserreger aufspüren. Das "Labor auf dem Chip" ist eines von vier für den Zukunftspreis des Bundespräsidenten nominierten Projekten.

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Bundespräsident Horst Köhler wird am 11. November den Träger der mit 250 000 Euro dotierten Auszeichnung küren. Der 1997 von Bundespräsident Roman Herzog gegründete Preis zeichnet innovative Forscherleistungen aus. Kriterien sind auch die gesicherte Anwendung und die uneingeschränkte Marktfähigkeit.

Das "Labor auf dem Chip" entwickelte das Fraunhofer-Institut für Siliziumtechnologie in Itzehoe zusammen mit Siemens und Infineon. Ziel war es, ökonomisch sinnvolle, in Massentechnologie herstellbare Sensorsysteme zu gestalten. Auf dem Chip verankerte Biomoleküle binden Moleküle aus einer anderen Lösung. Damit ließen sich zum Beispiel schnell vor Ort Sars-Erreger feststellen, sagte der Sprecher des Forscherteams, Rainer Hintsche.

Laser-Mikroskopie verwendet die biomedizinische Forschung um Zellstrukturen zu erkennen. Um etwa Tumorzellen genauer zu untersuchen, werden diese mit fluoreszierenden Farben markiert. Dem Team um den Physiker Ulrich Simon der Carl Zeiss Jena GmbH ist es gelungen, Mehrfachfluoreszenz-Untersuchungen trotz farblicher Überlappungen zu machen. Die neue Technik kann zum Beispiel bei der Tumorforschung und -behandlung genutzt werden.

Dem Wissenschaftler Arne Skerra von der Technischen Universität München ist es gelungen, das Wirkprinzip der Antikörper auf ein anderes Eiweißgerüst zu übertragen. Die neu entwickelten Anticaline sind einfacher gentechnisch herzustellen. Damit können etwa Giftstoffe neutralisiert werden.

In einem neuen Verfahren können Laser den Verschleiß und Verbrauch von Verbrennungsmotoren reduzieren. Das Forscherteam um Horst Joachim Lindner hat mit Audi, der Universität Bayreuth und dem ATZ Entwicklungszentrum Amberg ein Verfahren entwickelt, bei dem Zylinderlaufbahnen mit UV-Lasern belichtet werden. Dabei verdampft Material, und es bildet sich eine andere Oberflächenstruktur. Bei einem 1,9-Liter-Vierzylinder-TDI-Motor erreichten die Forscher einen Verschleißreduktion bis zu 90 Prozent.

Informationen zum Zukunftspreis: www.deutscher-zukunftspreis.de

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