Forscherpreis für Arbeiten zum Lungenhochdruck

BERLIN (eb). Beim 46. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Berlin ist die indische Biotechnikerin Soni Pullamsetti aus Gießen mit dem Forschungspreis der Rene-Baumgart-Stiftung für ihre Erforschung des Lungenhochdrucks ausgezeichnet worden.

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Die Wissenschaftlerin erhielt den mit 5000 Euro dotierten Preis für ihre Publikation "Increased levels and reduced catabolism of asymmetric and symmetric dimethylarginines in pulmonary hypertension".

Sie liefert weitere Hinweise auf die molekularen Ursachen des Lungenhochdrucks und könnte damit Ausgangspunkt für neue Therapieansätze sein, wie das Universitätsklinikum Gießen mitteilt. Pullamsetti gelang es unter der Leitung von Dr. Ralph Schermuly in einer Pilotstudie erstmals die bei Tieren gewonnenen Erkenntnisse auf Menschen zu übertragen.

Der Hintergrund: Die zentrale Bedeutung des Gases Stickstoffmonoxid (NO) in den Blutgefäßen der Lunge ist mehrfach belegt. Durch Weiten der Blutgefäße fördert es die Durchblutung und den lebenswichtigen Gasaustausch. Beim Lungenhochdruck ist die Aktivität von NO herabgesetzt. Unklar ist, warum. NO steht in kontinuierlichem Gleichgewicht mit seinem Gegenspieler ADMA (Asymmetrisches Dimethylarginin), das die Blutgefäße im Körper eng stellt.

In ihrer jetzt ausgezeichneten Publikation konnte die 29jährige die Schlüsselrolle eines wichtigen Enzyms in dieser Reaktion beschreiben. Sie entdeckte, daß der Gehalt an DDAH-2 (Dimethyl-arginin-dimethyl-aminohydrolasen) sowohl beim Lungenhochdruck im Tierversuch, als auch bei daran erkrankten Patienten erniedrigt ist.

DDAH-2 bewirkt den Abbau des NO-Hemmers ADMA. DDAH-2 ist erst seit 1993 bekannt. Nun könnte es sich als Schlüsselenzym in der Therapie bei Lungenhochdruck erweisen.

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