EFSA

Akzeptable Phosphat-Aufnahmemenge benannt

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PARMA. Nach erneuter Sicherheitsbewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) kann die geschätzte Gesamtaufnahme von Phosphaten aus Lebensmitteln eine unbedenkliche Aufnahmemenge überschreiten.

Erstmals sei eine akzeptable tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake, ADI) von 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag ermittelt worden, so die EFSA.

Die akzeptable tägliche Aufnahmemenge für Phosphat gibt die Menge an, die täglich ein Leben lang aufgenommen werden kann, ohne dass mit unerwünschten gesundheitlichen Effekten gerechnet werden muss.

Der ADI-Wert gelte für die wahrscheinliche Phosphoraufnahme aus Lebensmitteln, die Phosphate natürlicherweise oder als Zusatzstoff enthalten sein können.

Er gilt bei einem Erwachsenen mit einem Gewicht von 70 kg bei einer Aufnahmemenge von 2,8 g Phosphor pro Tag, gelte aber nicht bei mittelschwerer bis schwerer Einschränkung der Nierenfunktion.

Wert bietet Schutz für gesunde Erwachsene

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), das die Bewertung der EFSA teilt, biete dieser Wert Schutz für gesunde Erwachsene, da er unter Dosen liege, in denen klinisch relevante unerwünschte Wirkungen auftreten.

Säuglinge, Kleinkinder und Kinder könnten diesen Wert aber bereits bei mittleren Verzehrmengen überschreiten, warnt das BfR. Dies gelte auch für Jugendliche, die sich phosphatreich ernährten.

Die Daten gäben bei Säuglingen unter 16 Wochen, die phosphathaltige Säuglingslebensmittel und Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke konsumieren, keinen Anlass zu Sicherheitsbedenken, so das Institut.

Einführung von Höchstmengen gefordert

Die EFSA empfiehlt zudem die Einführung von Höchstmengen zur Verringerung des Phosphateinsatzes als Zusatzstoff in Nahrungsergänzungsmitteln, da eine regelmäßige Einnahme negative Auswirkungen auf die Nierenfunktion haben könne.

Bei Personen über drei Jahren, die solche Ergänzungsmittel regelmäßig einnehmen, könne die geschätzte ernährungsbedingte Exposition den ADI-Wert übersteigen und Niveaus erreichen, die mit Risiken für die Nierenfunktion verbunden sind.

Die EFSA empfehle anstelle der Angabe quantum satis deshalb die Einführung numerischer Höchstmengen für Phosphate, die als Zusatzstoffe in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden.

In der EU ist eine bestimmte Gruppe von Phosphaten als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen, die etwa als Säureregulatoren in Erfrischungs- oder Milchgetränken zugesetzt werden.(dab)

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