Sotschi

Nicht alles war Gold was glänzte

Der Doping-Verdacht gegen Langläuferin Evi Sachenbacher-Stehle kann daran nichts ändern: Die Olympischen Spiele von Sotschi haben der Welt wieder einmal die Faszination des Wintersports nahegebracht.

Christoph FuhrVon Christoph Fuhr Veröffentlicht:
Holte Silber in Sotschi: Bjoern Kircheisen.

Holte Silber in Sotschi: Bjoern Kircheisen.

© Sven Simon / dpa

SOTSCHI. Buckelpiste, Skicross, Slopestyle und Halfpipe: Es sind die jungen, spektakulären Sportarten der Winterspiele, die Schlagzeilen machen: Tollkühne Athletinnen und Athleten, die mit unglaublichem Mut akrobatische Drehungen und Schrauben in der Luft machen, ehe sie dann mehr oder weniger sanft wieder auf der Erde landen.

Sportler, die gemeinsam hintereinander und gegeneinander den Berg hinunterbrettern und sich im Kampf um Gold keinen Millimeter schenken. Manch einer fragt sich, warum es solche tollen Publikumswettbewerbe nicht schon vor 20 oder 30 Jahren bei Olympia gegeben hat.

Sotschi hat allerdings auch gezeigt, dass gerade bei den Wettbewerben mit einer noch jungen Geschichte den Olympia-Machern leicht der Gaul durchgehen kann - weil die Anforderungen an die Athleten schlicht überzogen sind.

Beim Skicross etwa kam es nach mehreren schweren Stürzen und einer Verletzung der deutschen Athletin Anna Wörner zum Krach. DSV-Sportdirektor Wolfgang Maier fand deutliche Worte: "Ich bin ehrlich total angepisst, dass sich da Sportler so heftig verletzen, weil man glaubt, bei Olympia muss man etwas Besonderes machen", sagt er.

Wörner war bei einem Sprung in Rücklage geraten, nach ihrem Aufprall durch die Luft gewirbelt und hat sich das rechte Knie verdreht. Schon im Training hatte sich die Russin Maria Komissarowa auf der anspruchsvollen Strecke einen Brustwirbel gebrochen.

"Wenn die Verantwortlichen auf die Karte setzen, nur mit besonderen Stürzen oder extremen Überlastungen der Sportler Zuschauer zu cashen, dann geht es aus Sicht des Verbandes komplett in die falsche Richtung", sagte Maier.

Für die deutschen Wintersportler setzten einmal mehr die Rodler bei den Spielen die Akzente. Sie räumten in allen Disziplinen mit großer Zuverlässigkeit die Goldmedaillen ab. In anderen Sportarten hingegen lief es extrem schlecht. Vor allem die sieggewohnten Bobfahrer mussten eine katastrophale Schlappe einstecken.

Die Skispringer hingegen konnten nach manchem Frust in den ersten Wettbewerben beim Mannschafsspringen die Goldmedaille holen. Gigantisch war auch, wie die Holländer in ihrer Nationaldisziplin Eisschnelllauf ein ums andere Mal auf dem Siegertreppchen ganz oben standen.

Ende gut, alles gut? Viele Russen hatten die wochenlange Sotschi-Berieselung durch die Staatsmedien offenbar satt.

So antwortet in einer Umfrage der Agentur Ria Nowosti auf die Frage "Was erwarten Sie von den Olympischen Spielen? beinahe jeder Vierte: "Dass sie bald zu Ende gehen." Genau dieser Wunsch ist jetzt in Erfüllung gegangen. Olympia 2018 in Pyeongchang lässt grüßen. (mit dpa)

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