Rügen, Insel voller Farben

Auf der Insel Rügen ist es vor allem im Frühsommer schön. Dann ist Rügen eine Insel voller Farben. Auch Wellness-Urlauber kommen etwa im mondänen Badeort Binz auf ihre Kosten.

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Blau, grün, weiß, gelb. Blau sind der Himmel und die Ostsee, die Bodden und die vielen kleinen Seen und Teiche der Insel. Grün der lichte Schatten der Alleen, die Buchenwälder. Weiß die Kreidefelsen und der feine Sand der Strände. Gelb leuchten im Frühsommer die Rapsfelder. Im Sommer kommen noch das Blau der Kornblumen, das Rot des Mohns und das Weiß der Margariten hinzu. Rügen ist eine Insel voller Farben, eine Insel voller Kontraste. Deshalb ist es gut, auf Rügen beweglich zu sein. Ob mit dem Auto, dem Fahrrad, zu Fuß oder auch mit dem Schiff, es lohnt sich, Rügens Vielfalt zu erkunden.

Wer, über den Rügendamm gekommen, erst einmal Richtung Osten fährt, hat gleich ein großes Rügen-Erlebnis: die Fahrt durch die Kriemlindenallee zwischen Garz und Putbus. Unter den vielen schönen Alleen Rügens eine der bekanntesten. Sie zu durchfahren, am besten natürlich ganz langsam, ist besonders im Frühsommer ein Genuß, wenn das Grün noch hell und durchscheinend ist und die Sonne Lichtflecken wirft.

Die Insel Vilm vor Putbus, auf der es seit 1538 keine wesentlichen Eingriffe in die Vegetation mehr gegeben hat, ist wohl das kostbarste Stückchen Land der Region. In den Jahrhunderten entwickelte sich Urwald, seltene Pflanzen und Vögel fühlen sich auf Vilm wohl. Nur 30 Personen täglich dürfen das Inselchen betreten, Interessenten sollten sich deshalb besser anmelden. Wenige Kilometer weiter liegt Rügens zerklüfteter und romantischer Süden mit den in die See ragenden Landzungen. Groß Zicker mit seinen reetgedeckten Häusern gilt vielen als das schönste Dorf Rügens.

Ganz anders Binz, lebhaft und sogar mondän, ein Schmuckstück alter und neuer Bäderkultur. Wellness-Urlauber kommen hier auf ihre Kosten. Es läßt sich familiär oder herrschaftlich wohnen, ob in einer der vielen Pensionen oder in den weißen Zuckerbäckerbauten der ersten Bäderblüte, stilrein erhaltenen Jugendstilvillen oder in Wellness-Hotels von moderner Sachlichkeit. Es gibt feine Restaurants und gemütliche Kneipen, Bars, Läden, die unter allem anderen besonders den berühmten Bernstein anbieten.

Das dreiflügelige Kurhaus in beherrschender Lage direkt am Strand vermittelt einen Eindruck von der Bedeutung des Badebetriebs auf Rügen, der Anfang des vergangenen Jahrhunderts begann. Das milde Seereizklima und die gute Luft- und Wasserqualität wirken sich besonders wohltuend bei Erkrankungen der Atemwege und der Haut aus, ebenso bei rheumatischen Krankheiten, psychosomatischen Störungen und muskulösen Dauerverspannungen. Auch die Rügener Kreide ist nachweisbar in Verbindung mit Seewasser und Wärme ein Heilmittel und Kosmetikum von ausgezeichneter Wirkung.

Die Sehenswürdigkeit aller Sehenswürdigkeiten auf Rügen liegt auf der Halbinsel Jasmund: der Königsstuhl, der weiße schroffe Kreidefelsen, der 117 Meter steil in die Ostsee abfällt. Es läßt sich wunderbar wandern im Jasmunder Nationalpark, immer wieder öffnet sich der Buchenwald und gibt Ausblicke auf Felsen und das schäumende Meer frei. Das romantische Szenario, das Caspar David Friedrich 1818 gemalt hat, ist heute noch unverändert zu sehen.

"Es ist nicht möglich, einen einfacheren und erhabeneren Ausblick zu finden", sagte Wilhelm von Humboldt dazu, und Theodor Fontane ließ seine Effi Briest gar schwärmen: " Das ist ja Capri, das ist ja Sorrent!" Tatsächlich bietet der Jasmund wohl die spektakulärsten Ansichten der Insel: schroffe Kreidefelsen, weite, sanfte Strände, tiefblaues Meer, gelbe Rapsfelder und von bunten Blumen leuchtende Getreidefelder, urwüchsige Buchenwälder. Leuchtend rot mittendrin, zwischen See, Bodden, Wiesen und Feldern, das Renaissance-Schloß Spyker, wo man auch luxuriös wohnen kann.

Die Schaabe, ein schmaler, langer Landstreifen zwischen dem Strand der Ostsee und dem großen Jasmunder Bodden, verbindet die Halbinseln Jasmund und Wittow. Die Schaabe ist der längste und wohl der schönste Strand Rügens, von der Straße durch einen Küstenschutzwald abgeschirmt. Die See ist hier flach und klar, ideal für Familien mit Kindern. Im Sommer voller Badegäste, ist die Schaabe in den kühlen Jahreszeiten menschenleer und windumbraust.

Wittow, das nördlichste Ende Rügens, wird denn auch Windland genannt, kahles Land mit spärlicher Vegetation, das sich auch herrlich erwandern läßt. Am nördlichsten Ende Wittows liegt Kap Arkona mit seinen beiden Leuchttürmen.

Auf dem Weg nach Süden zeigt sich Rügen dann weniger dramatisch und aufregend als beschaulich und ruhig: Die Boddenbuchten sind idyllisch, das Ackerland ist fruchtbar - der richtige Platz für vom Alltag überreizte Menschen.

Aber auch wer das Spektakel liebt, kommt auf Rügen auf seine Kosten: Die "Störtebecker Festspiele" in Ralswiek, das Bluesfestival und die Seebrückenfeste sind nur einige von vielen Veranstaltungen, die im Sommer auf dem Programm stehen. Und die Fahrt mit dem "Rasenden Roland", der historischen Schmalspurbahn, die zwischen Putbus und Göhren über Binz und das Jagdschloß Granitz, Sellin und Baabe fährt, ist auf Rügen fast schon ein Muß.

Margarete Dreßler

Reisetips

Rügen liegt im Norden von Mecklenburg-Vorpommern. Vom Festland ist die Insel durch den etwa einen Kilometer breiten Strelasund abgetrennt. Die 77 000 Einwohner Rügens leben in vier Städten und 41 Gemeinden. Sieben davon sind staatlich anerkannte Seebäder.

Klima:

Die Temperaturen auf Rügen liegen im Jahresdurchschnitt bei acht Grad, im Juli bei 16 Grad. Die beste Reisezeit ist zwischen Mitte Mai und Oktober. Doch auch im Winter lohnt die Insel einen Besuch. Dann ist es entweder sehr kalt und trocken oder mild und feucht.

Informationen:

Tourismuszentrale Rügen Bahnhofstraße 15 18528 Bergen auf Rügen Telefon: 038 38 / 80 77 80 E-Mail: info@ruegen.de Internet: www.ruegen.de 

Medizintips

Vogelgrippe passé

Vogelgrippe auf Rügen - das scheint erstmal vorbei zu sein. Die Situation habe sich entspannt, alle Sperrgebiete seien aufgehoben worden, so Elke Reinking vom Friedrich-Loeffler-Institut auf Riems. Nach wie vor gilt aber: Wer tote Wasservögel findet, sollte im nächsten Hotel Bescheid sagen, von dort werden Ordnungskräfte informiert. Tote Wildtiere sollten nie angefaßt werden, sie könnten schließlich auch vergiftet sein. (ug)

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