Ärzte Zeitung online, 18.04.2010
Vulkanausbruch: Luftraum weiter gesperrt -
vereinzelt Testflüge
LONDON/FRANKFURT/MAIN/DEN HAAG (dpa). Der britische
Luftraum bleibt wegen der isländischen Vulkanasche bis
mindestens Sonntag 19.00 Uhr (Ortszeit) gesperrt. Das teilte die
britische Flugüberwachung (NATS) am frühen
Sonntagmorgen mit. In Deutschland geht bis mindestens 20 Uhr nichts.

Überall auf Flughäfen
wie hier in Zürich das gleiche Bild: Die Flieger bleiben am
Boden. © dpa
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) in
Langen hat entschieden, dass der Luftraum über Deutschland
zunächst bis Sonntag 20 Uhr gesperrt bleibt.
Unterdessen hatten Flugzeuge von Air Berlin, Lufthansa und der
niederländischen Fluggesellschaft KLM nach Flügen
keine Schäden an den Maschinen. "Wir haben heute zehn
Überführungsflüge von Großraumjets
der Typen Boeing 747 und Airbus 340 von München nach Frankfurt
durchgeführt. Dabei sind unsere Maschinen bis auf
24 000 Fuß, also rund 8000 Meter Höhe,
gestiegen", so Konzernsprecher Klaus Walther der "Bild am Sonntag". "In
Frankfurt wurden die Maschinen von unseren Technikern untersucht. Weder
auf den Cockpitscheiben, an der Außenhaut noch an den
Triebwerken fanden sie auch nur den kleinsten Kratzer."
Die niederländische Fluggesellschaft KLM
ließ eine Boeing 737 am Samstagabend bis in 13 Kilometer
Höhe aufsteigen. Während des Fluges habe es keine
Probleme gegeben. Eine erste Inspektion habe keine Schäden
gezeigt, sagte KLM-Chef Peter Hartman nach niederländischen
Medienberichten. Am Sonntagmorgen soll die Maschine gründlich
untersucht werden.
Air Berlin-Chef Hunold kritisiert Flugverbot
Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft
Air Berlin hat das Flugverbot wegen der isländischen
Vulkanasche als überzogen kritisiert. "Die
Schließung des Luftraums erfolgte ausschließlich
aufgrund der Daten einer Computersimulation beim Vulcanic Ash Advisory
Centre in London", sagte Vorstandschef Joachim Hunold der Zeitung.
Dabei sei "in Deutschland noch nicht mal ein Wetterballon aufgestiegen,
um zu messen, ob und wie viel Vulkanasche sich in der Luft befindet".
Der Zeitung zufolge ist ein Forschungsflugzeug des Deutschen
Luft- und Raumfahrtzentrums (DLR) bislang nicht einsatzbereit gewesen,
da die entsprechenden Messgeräte für Vulkanasche erst
eingebaut werden müssen. Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU)
kündigte an, am Montagabend ein Flugzeug mit Wissenschaftlern
des Instituts für Atmosphärenphysik in
Oberpfaffenhofen starten zu lassen.
Auch Messungen am Boden konnten bislang nicht
flächendeckend stattfinden. Von den sechs
Lasermessgeräten des Deutschen Wetterdienstes ist zurzeit nur
eins in München einsatzbereit. Fünf andere
Geräte befinden sich zeitgleich in der Wartung.
Ständig
aktualisierte Satellitenbilder des Deutschen Wetterdienstes

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