Spendenbilanz für 2018

Rekordergebnis für „Ärzte ohne Grenzen“

Die Hilfsorganisation verzeichnet 2018 einen Spendenzuwachs von 4,5 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

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BERLIN. Die deutsche Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“ hat das Jahr 2018 nach eigenen Angaben mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Die Gesamteinnahmen der Hilfsorganisation betrugen im vergangenen Jahr demnach 158,1 Millionen Euro.

Davon stammten 152,2 Millionen Euro aus privaten Spenden und Zuwendungen. Das waren laut Ärzte ohne Grenzen 4,5 Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Ausgegeben hat die Organisation 157,8 Millionen Euro. Davon seien 87 Prozent direkt in die Projekte geflossen.

Ebola-Epidemie im Kongo

Eines der wichtigsten Einsatzgebiete sei die Demokratische Republik Kongo gewesen, heißt es in einer Mitteilung zum Jahresabschluss 2018. Dort haben sich mehr als 2000 Menschen mit Ebola infiziert. Gewaltsame Angriffe auf Helfer und Behandlungszentren erschwerten die Bekämpfung des zweitgrößten Ebola-Ausbruchs der Geschichte.

„In den Provinzen Ituri und Nord-Kivu haben wir seit langem Projekte. Dass wir die Situation dieser unter Bürgerkrieg leidenden Regionen gut kennen, hilft uns beim aktuellen Ausbruch von Ebola“, sagt der Geschäftsführer von „Ärzte ohne Grenzen“ Deutschland, Florian Westphal.

Aufzuklären und die Akzeptanz der Bevölkerung zu gewinnen, seien entscheidende Elemente, um den aktuellen Ebola-Ausbruch in den Griff zu bekommen. Mehr als 1300 Menschen seien bislang gestorben.

Verschiedene Anzeichen deuteten darauf hin, dass der Ausbruch nicht unter Kontrolle sei.

In den sieben Monaten zwischen August 2018 und März 2019 habe es etwa 1000 Ebola-Fälle gegeben, in den vergangenen drei Monaten habe sich diese Zahl aber verdoppelt. Knapp die Hälfte der Neuerkrankten sei nicht auf Kontaktlisten bekannter Ebola-Patienten vermerkt.

Es sei nicht klar, bei wem sie sich angesteckt hätten. Zudem sei die Zahl der Patienten, die zu Hause oder in dörflichen Gesundheitszentren sterben, mit etwa 40 Prozent sehr hoch. „Ärzte ohne Grenzen“ unterstütze daher die Gesundheitseinrichtungen bei Diagnose und Behandlung.

Projekte in 46 Ländern

Für die Ebola-Programme in der Demokratischen Republik Kongo habe das internationale Netzwerk von „Ärzte ohne Grenzen“ im vergangenen Jahr sowie bis zum Mai dieses Jahres 25,6 Millionen Euro ausgegeben. Weltweit habe die Hilfsorganisation 2018 in mehr als 70 Ländern Nothilfe geleistet.

„Die deutsche Sektion finanzierte Projekte in 46 Ländern sowie die Seenotrettung auf dem Mittelmeer mit“, heißt es. Am meisten Geld aus Deutschland sei in den Südsudan, nach Syrien und Äthiopien geflossen.(chb)

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