"Reform der Schulstruktur ist überfällig"

BERLIN (dpa). Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält fünf Jahre nach dem deutschen PISA-Schock eine Reform der Schulstruktur aus Hauptschule, Realschule und Gymnasium für überfällig. "Die ungelöste Hauptschulfrage fliegt der Politik zunehmend um die Ohren", sagte gestern die GEW-Vize-Vorsitzende Marianne Demmer.

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In Nordrhein-Westfalen würden Ganztagshauptschulen noch stärker gemieden als die klassischen Halbtagshauptschulen. In Niedersachsen gingen die Anmeldezahlen zur Hauptschule "drastisch zurück", und selbst in der bayerischen CSU werde "mittlerweile über die schwindende Akzeptanz der Hauptschulen diskutiert", sagte Demmer.

In Schleswig-Holstein, Sachsen und Berlin hätten dagegen die Landesregierungen den Weg für die Gemeinschaftsschule und für ein längeres gemeinsames Lernen aller Kinder frei gemacht - wie dies in den erfolgreichen PISA-Ländern üblich sei. Im CDU-regierten Hamburg denke eine Enquete-Kommission darüber nach, aus fünf Schulformen zwei zu machen. "Fünf Jahre nach dem PISA-Schock ist endlich Bewegung in das Tabu-Thema Schulstruktur gekommen", sagte Demmer.

Auch in der Wirtschaft mehrten sich die kritischen Stimmen über das gegliederte Schulsystem, sagte die GEW-Vize weiter. "Wer alle Begabungsreserven ausschöpfen will, muß mit der Benachteiligung von Kindern aus Migrations- und Unterschichtfamilien Schluß machen."

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