"Insellösungen einzelner Länder führen in die Sackgasse"

Abiturprüfungen sollen in Zukunft besser vergleichbar sein. Einige Bundesländer entwickeln dazu erste Initiativen.

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DRESDEN/BERLIN (dpa). Mehrere Bundesländer streben eine bessere Vergleichbarkeit ihrer Abiturprüfungen an. Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern hätten sich auf einen gemeinsamen Aufgaben-Pool in Deutsch und Mathematik geeinigt, der in dreieinhalb Jahren erstmals genutzt werden könnte, berichtete die "Süddeutsche Zeitung".

Bei Nachfragen in den Ländern wurde allerdings klar, dass der Weg bis dahin als lang empfunden wird. Für Thüringen führen "Insellösungen" einzelner Länder sogar in die Sackgasse.

Die "Süddeutsche Zeitung" zitierte den Präsidenten der Kultusministerkonferenz (KMK), Bayerns Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU): "Wir wollen die Vergleichbarkeit beim Abitur stärken." Damit ziehe man auch eine Konsequenz aus zehn Jahren Pisa und anderen Studien, die ein Leistungsgefälle zwischen den Bundesländern gezeigt hätten.

Spaenle hofft, dass sich noch weitere Bundesländer beteiligen. Er will prüfen, ob gemeinsame Abi-Standards auch in einem Staatsvertrag der Länder verankert werden können.

In Baden-Württemberg wurde kein Zusammenhang mit Pisa hergestellt. Der gemeinsame Plan bestehe schon seit einigen Jahren, sagte eine Sprecherin. Eine Expertengruppe arbeite seit 2008. Erste Wegmarken seien gesetzt, viele Punkte aber noch offen.

"Wir werden einen Zeitplan erarbeiten, der gewährleistet, dass Schüler wie Lehrer ausreichend Zeit haben und sich optimal darauf vorbereiten können", sagte Kultusministerin Marion Schick (CDU) der Nachrichtenagentur dpa.

Erst müssten die KMK-Bildungsstandards für die Abiturprüfung vorliegen, bevor weitere konkrete Schritte erfolgen könnten.

Sachsen meldete Abstimmungsbedarf an. Konkret Vereinbarungen gebe es noch nicht, hieß es. Mecklenburg-Vorpommern rechnet mit einer langen Wegstrecke.

Brandenburg will Überlegungen für länderübergreifende Aufgaben nur mit Berlin anstellen. Und Thüringen sprach sich für ein einheitliches und gleichwertiges Abitur in Deutschland und gegen "Insellösungen" einzelner Länder aus.

Lesen Sie dazu auch: Doppelte Abi-Jahrgänge - schlechte Chancen?

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