Tackling - als würden zwei Autos zusammenstoßen

BLACKSBURG (ug). Was brutal aussieht, ist oft auch brutal: Beim American Football bekommen die Spieler beim Tackling regelmäßig Schläge auf den Kopf, die von der Intensität einem schweren Zusammenstoß von zwei Autos entsprechen.

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Stefan Duma und seine Kollegen des Virginia Tech in Blacksburg im US-Staat North Carolina haben Spieler ihres College-Teams mit Helmsensoren ausgestattet, berichtet "New Scientist" online. Jeder Helm bekam sechs Accelerometer, die die Bewegung des Kopfes bei Stößen messen. Jeweils vier verschiedene Stürmer und vier verschiedene Verteidiger trugen die Helme. Duma haben so bei zehn Spielen und 35 Trainingseinheiten 3300 Kopfstöße gemessen.

Pro Match bekommt ein Spieler durchschnittlich 50 Schläge auf den Kopf. So ein Stoß hat durchschnittlich eine Kraft von 40 G, also vom 40fachen der Schwerkraft. "Das entspricht in etwa dem Schlag, den ein Boxer dem anderen versetzt", erklärt Duma, Direktor des Center for Injury Biomechanics. Die schwersten Schläge hatten eine Kraft von 120 G. Mindestens einmal pro Spiel trifft einen Spieler ein Schlag von dieser Stärke.

Die Wissenschaftler können sich nicht vorstellen, wie die Footballer Woche für Woche mit Kopfschlägen von dieser Intensität fertig werden. "Wir wissen, daß sie nach jedem Spiel Kopfschmerzen haben und oft verwirrt sind", sagt Duma.

Kopfverletzungen sind ein Hauptproblem bei diesem Sport, bestätigt Frederick Mueller, Leiter der Abteilung für Sportwissenschaft der Universität von North Carolina. "Jedes Jahr sterben sechs bis acht Spieler an Kopfverletzungen. Viele haben Gehirnschäden oder sind paralysiert."

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