3D-Zell-Transplantat füllt bei Sportlern Knorpeldefekte paßgenau

LEIPZIG (scho). Isolierte Knorpelschäden im Bereich der Gelenke sind für Orthopäden nach wie vor eine große Herausforderung. Neue Daten liegen jetzt zur Therapie mit einem autologen, 3-dimensionalen Knorpelzell-Transplantat vor. Sie bestätigen die bisher dazu bekannten guten Therapie-Ergebnisse bei Patienten mit Sportverletzungen.

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Statt eine knorpelzellhaltige Suspension in den Defekt zu spritzen, werden bei der 3D-Knorpelzell-Transplantation körpereigene Knorpelzellen in ein biologisch abbaubares Grundgerüst aufgenommen und dieses wird dann paßgenau in den Defekt eingebracht (BioSeed-C®). Der Knorpel wächst an, das eingesetzte Träger-Vlies wird nach einiger Zeit resorbiert.

Dr. Johannes Holz, niedergelassener Orthopäde aus Hamburg, hat diese Therapiemethode bei 15 Sportlern im Alter von 26 bis 42 Jahren mit traumatischen Knorpeldefekten am Kniegelenk angewandt. Auf dem 2. Weltkongreß für Regenerative Medizin in Leipzig berichtete er von guten Erfolgen.

Drei, sechs und zwölf Monate nach der Operation konnte er bei den Patienten eine signifikante Abnahme der Schmerzen und Gelenkschwellung sowie eine signifikante Verbesserung der Gelenkfunktion dokumentieren. Positive Ergebnisse brachte auch die MRT: Die Defekte waren komplett ausgefüllt, die Knorpelhöhe war normal. Alle 15 Patienten waren nach einem Jahr wieder sportlich aktiv.

Die Vorteile der Methode sieht Holz vor allem in der 3-dimensionalen Struktur des eingebrachten Transplantats: Die Zellen wachsen strukturiert und geordnet in der Kollagenmatrix und können durch eine besondere Fixationstechnik stabil im Defekt verankert werden. Die Operation dauert nicht lang; der Eingriff soll in Zukunft auch arthroskopisch möglich sein.

Weiterhin können die Patienten bereits nach sechs Wochen das Kniegelenk wieder voll belasten. Sport ist nach neun bis zwölf Monaten wieder möglich.

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