Olympiaarzt stärkt Klinsi den Rücken

NEU-ISENBURG (Smi). Noch vor dem gestrigen Länderspiel gegen China hat Bundestrainer Jürgen Klinsmann wegen seiner umstrittenen Fitneßtests Unterstützung von kompetenter Seite erhalten: Olympiaarzt Professor Wilfried Kindermann hält die Tests sogar für unverzichtbar.

Veröffentlicht:

"Es mag sein, daß einige Muskelkater bekommen, weil bisher wenig trainierte Muskelgruppen beansprucht wurden - was für ein Defizit sprechen würde", erklärte Kindermann, der als Sportmediziner an der Universität des Saarlandes lehrt, in einem Gespräch mit der Online-Agentur Sport1.de. "Aber eine Überbelastung oder gar ein Leistungseinbruch resultiert daraus sicherlich nicht."

Nach dem verlorenen Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei hatten einige Bundesligatrainer und -Manager die von Klinsmann angesetzten Fitneßtests kritisiert, weil sie die Kicker zusätzlich geschwächt hätten.

Kindermann, der von 1990 bis 2000 auch als Internist bei der Nationalmannschaft tätig war, zäumt das Pferd von der anderen Seite auf: "Sollten sich Spieler überfordert fühlen, rechtfertigt das geradezu diese Tests, um die aufgedeckten Defizite gezielt zu beseitigen."

Eine konditionelle Leistungsdiagnostik innerhalb der Nationalmannschaft gebe es im übrigen schon sehr lange, so Kindermann. Daß der Bundestrainer US-amerikanische Trainer dafür engagiert habe - ein weiterer Ansatzpunkt seiner Kritiker - findet der Leitende Olympiaarzt okay.

"Die Tests der amerikanischen Fitneßprofis sind komplementär zu betrachten, ergänzen also unsere sportmedizinisch konditionelle Leistungsdiagnostik", sagte er. "Sie beurteilen in erster Linie Beweglichkeit, Koordination und Kraft oder Schnellkraft."

Mehr zum Thema

Unabhängig vom BMI

Frauen mit Bauchspeck häufiger infertil

Schwedische Studie

Post-COVID-Condition: Körperliches Training kann sinnvoll sein

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen