Tod bei Sportlern durch Ventrikuläre Arrhythmien

BEERSCHEWA (cin). Zwei Profifußballer sind in den vergangenen Tagen während eines Spiels gestorben. Um in Deutschland solche Unglücksfälle zu minimieren, sind die Vereine im Profibereich zu umfangreichen kardiologischen Untersuchungen ihrer Spieler verpflichtet.

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Am Mittwoch ist der spanischen Nationalspieler Antonio Puerta beigesetzt worden, nachdem er beim Divisions-Spiel des FC Sevilla gegen den FC Getafe einen Herzstillstand erlitten hatte. Der aus Sambia stammende Nationalspieler Chaswe Nsofwa ist bei einem Trainingsmatch seines israelischen Teams gestorben.

Deutsche Sportmediziner haben nach dem Tod von Puerta Kritik an den Untersuchungsstandards geübt. So sollen spanischen Berichten zufolge die Fußballclubs selbst über die Check-ups ihrer Spieler entscheiden. In Deutschland hingegen hat der DFB seit 1999 die Profi-Vereine zu umfangreichen kardiologischen Untersuchungen verpflichtet. Denn bekannt ist, dass meist Ventrikuläre Arrhythmien (VA) die Ursache für den Tod von Leistungssportlern sind, und die können schon im Vorfeld - etwa per EKG - festgestellt werden.

Das Team um Professor Hein Heidbüchel von der Uni Leuven in Belgien hat nun herausgefunden, dass eine Dysfunktion des rechten Ventrikels Ursache der VA sein könnte - auch wenn keine Arrhythmogene Rechtsventrikuläre Kardiomyopathie vorliegt (Eur Heart J 28, 2007, 245). Das Team verglich 22 Leistungssportler mit VA mit 15 Leistungssportlern ohne VA und 10 Nichtsportlern. Untersucht wurde etwa per Herzecho oder Angiografie.

Ergebnis: Das enddiastolische Volumen der Sportler mit VA war signifikant im Vergleich zu den Nicht-Sportlern erhöht (100 ml/m2 versus 70 ml/m2). Zwischen den beiden Sportlergruppen gab es keine signifikanten Unterschiede. Unterschiede gab es hier dagegen beim endsystolischen Volumen des rechten Ventrikels: Mit VA war es signifikant höher als ohne VA (53 ml/m2 versus 36 ml/m2). Auch die rechtsventrikuläre Auswurffraktion lag bei den Sportlern mit VA signifikant höher (49 Prozent versus 64 Prozent). Die Ergebnisse waren unabhängig von der Untersuchungsmethode.

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