KOMMENTAR
Engagement mit Aussicht auf Erfolg
Hut ab, vor den Hausärzten, die bei dem Heidelberger WHO-Projekt zur Gemeindemedizin mitmachen! Etwa zwei Dutzend Allgemeinmediziner starten jetzt mit dem wissenschaftlichen Institut der Praxisärzte und dem WHO Collaborating Center einen neuen Versuch, die Bevölkerung in der Region zu einem gesundheitsbewussteren Verhalten zu bewegen. Herzinfarkten, Schlaganfällen und arteriellen Verschlusskrankheiten gilt es vorzubeugen, Risikofaktoren zu minimieren. Eine Vergütung erhalten die Teilnehmer dafür nicht. Eine gute Idee ist es, dass Hausärzte dabei mit Bürgermeistern und Ortsvereinen gemeinsame Sache machen, um möglichst viele Bürger ansprechen zu können.
Das Konzept aus Heidelberg ist nicht neu. Bereits in den 90er Jahren dokumentierten Hausärzte in der Region Östringen bei ihren Patienten Risikofaktoren wie Rauchen, Blutdruck, BMI und Gesamtcholesterin. Auch sie versuchten damals gemeinsam mit Sportvereinen und Ortsgruppen, konkrete Bewegungs- und Schulungsprogramme auf die Beine zu stellen. Damals waren es jedoch vor allem Frauen - und darunter auch noch die eher gesundheitsbewussten - die mitmachten. Bei dem aktuellen Projekt in Heidelberg wird sich daher zeigen müssen, ob auch gezielt Männer - am besten die Werktätigen zwischen 35 und 50 Jahren - für das Projekt gewonnen werden können. Vor allem auf die Ärzte wird es dabei ankommen, Menschen mit erhöhten Risiken zu überzeugen.
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